Startseite
Afrika 2003-2004
Unser Reiseweg
Start in Deutschland
Tour de France
Bella Italia
Kalimera Greece
Merhaba Türkye
Welcome to Syria
Ramadan in Jordan
Checkpoint Egypth
Sudanese Roads
Yu yu Ethiopia
Karibu Kenia
Rainy Tansania
Hallo in Malawi
Poor Mosambik
In Südafrika
Back in Germany
Nach 20.000 Km
Resüme Ausrüstung
Resüme der Reise
Contact us / Links
Traveller / Leute
Rainy Tansania

02.April bis 14. Mai 2004 :Tansania : Wo der Regen Zuhause ist

Nach einer völlig unproblematischen Ausreise aus Kenia, die ohne größere Kontrollen vonstatten ging, reisten wir am Grenzübergang Lunga Lunga ein.

Die Einreise oder Karibu in Tansania

Die Einreise an sich war wirklich lässig. Das Visum haben wir ganz einfach an der Grenze für 20 Dollar pro Nase gekauft. Nun könnten wir 2 Monate lang bleiben. Angenehmerweise wollte hier auch niemand Paßfoto´s von uns haben.

Das Carnet wurde auch gestempelt, wir mußten den Officer nur darauf hinweisen das wir auch noch einen Stempel im oberen Teil haben sollten. Er hatte nur den Abreißteil gestempelt. Wir verabschiedeten uns und waren kaum am Auto, da wurden wir nochmals zurückgerufen.

Wir müßten noch Road Tax und Foreign Vehicle Tax zahlen. Die Straßengebühr kostete 5 Dollar, die Foreign Vehicle Tax 20 Dollar für einen Monat. Und schon war unsere Freude über das verhältnismäßig günstige Visa dahin...

Von Lunga Lunga nach Tanga

Die Strasse von Lunga Lunga nach Tanga ist keine Strasse. Eher eine Schlaglochpiste. Wir hofften das unsere 5 Dollar Road Fee auch wirklich für den Strassenbau verwendet werden.

In Tanga wechselt die Piste dann in sehr guten Asphalt, das läßt hoffen. Inzwischen haben wir auch die ersten größeren Regenwolken gesehen. In Kenia haben wir schon die ersten Ausläufer der beginnen Regenzeit erlebt, hier in Tansania wollen wir die Regenzeit nun “aussitzen”.

In der Stadt versorgten wir uns erstmal mit Tansania-Shilling und tankten unseren Landy. Der Supersprit kostet hier 780 Tsh, was in etwa 54 Eurocent entspricht.

Entlang der Hauptstrasse gibt es auch einige recht schnelle Internetcafe´s die wir gleich genutzt haben.

Das Peponi Holiday Resort

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur Peponi Beach Lodge ( GPS S 05°17”201 und E 039°03”991´ ). 30 Kilometer südlich von Tanga erwartete uns eine fast schon paradiesische Anlage direkt am Beach. Für 4 Dollar pro Nacht campten wir inmitten von Palmen.

Hier haben wir uns köstlichst bekochen lassen und genossen das kalte Kilimanscharo Bier.

Das Camp ist unter englischer Leitung und der Besitzer restauriert gerade einen sehr alten Land-Rover. Klar das wir ausreichend Gesprächsstoff hatten.

Uns machte die schwüle Temperatur von 40 Grad und die immer wieder heftigen Regenschauer etwas zu schaffen.

So fuhren wir weiter in Richtung Dar es Salaam. In Msata bogen wir ab in Richtung Bagamoyo. Bis Msata fuhren wir auf feinster Asphaltstrasse, jetzt  erwartete uns eine 65 Kilometer lange Erdpiste.

Jeder hatte uns abgeraten, aufgrund der Regenfälle diese Strasse zu benutzen, wir wagten es aber trotzdem (oder gerade deshalb?).

Es fing harmlos an...

Und wurde immer besser...

Eigentlich ging es besser als gedacht, unser Landy bekam halt mehrere Unterbodenwäschen...

Bei GPS S 06°26”024´und E 038°542299´ stießen wir dann in Bagamoyo auf die Travellers Lodge. Geführt von einem Deutschen.

Hier konnten wir für 3 Dollar pro Nacht und Nase unter einem Baum campen. Der Baum gab uns wenigstens ein wenig Schutz vor dem Regen.

Wenn die hier von Regenzeit sprechen, meinen die das wirklich ernst. Hier ist ein normaler Regen das, was bei uns in Deutschland der Hochdruckreiniger in der Autowaschstrasse ist.

Wir hatten ein wenig Schutz unter einem Baum

Wenn die Regen sagen, meinen die auch Regen

Es war so gemütlich, daß wir gleich drei Tage geblieben sind. Am zweiten Tag lernten wir Laura und Uwe aus Dar es Salam kennen. Er arbeitet für eine Leprahilfeorganisation und sie ist Lehrerin an einer internationalen Schule.

Sie machten uns das Angebot, ein paar Tage bei ihnen als Gäste zu wohnen.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Silver Sands Camp (GPS S 06°39”297´und E 039°03”991´) ,welches vor den Toren der Stadt direkt am Indischen Ozean liegt, sind wir gleich in die Stadt gefahren und haben uns bei Uwe einquartiert.

Bevor Silversands ganz untergeht, gehen wir...

Sundowner mit Uwe im Jachtclub von Dar es Salaam

Unsere Zeit in Dar es Salaam :

Uwe wohnt im Stadtteil Mikocheni in einem Compound, der noch von anderen Deutschen bewohnt wird. Er hieß uns herzlich willkommen und wir bezogen das Gästezimmer.

An den nächsten Tagen erkundeten wir Dar es Salaam, als inoffizielle Hauptstadt (die offizielle Hauptstadt ist Dodoma) hat Dar alles zu bieten.

Unser erster Weg führte zu uns zum American Express Büro, wir hatten in Deutschland unser neues Carnet bestellt und meinen Dad gebeten, es per Luftpost zu schicken. Leider hatten wir die Adresse aus dem Internet und dort war nur eine Anschrift, aber keine Postboxnummer angegeben.

Die freundliche Dame des Büro´s meinte aber, das Sendungen ohne Po.Box nur selten oder aber sehr viel später ankommen. Da wir daran nichts ändern konnten, stellten wir uns auf einen längeren Aufenthalt in Dar ein.

Die Skyline von Dar es Salaam

Wir waren zwar nicht in Marokko, dafür aber in Morocco...

Das Shoppers Plaza, eines von vielen Einkaufszentren.

Wir besuchten auch das Nationalmuseum

Traditioneller Halsschmuck im Nationalmuseum

Handwerkskunst der Nyumba ya Sanaa Artgalerie. Einer Kunsthandwerksschule die hauptsächlich Frauen und Behinderte beschäftigt.

Bei unseren Streifzügen durch die Stadt haben wir auch gleich im Markt Stoff für unsere neuen Bettbezüge gekauft.

Als wir in einem Einkaufszentrum am Meer gerade bei unserem Milchkaffee saßen, trauten wir unseren Augen nicht. Da kamen doch tatsächlich Silvia und Andy des Weges, die beiden Schweizer, die mit ihren Motorrädern auf der gleichen Strecke wie wir unterwegs sind. Zufälle gibt es !!!

Obgleich wir uns bei Uwe sehr wohl fühlten, wollten wir seine Gastfreundschaft nicht überbeanspruchen. Wir hatten erfahren, daß im Südosten der Stadt ein idyllischer Campingplatz liegen soll. Allerdings macht das eine Fährfahrt nötig, die durchs Hafenbecken führt.

Für 1100 Tsh, also etwas mehr als einen Dollar wurde unser Landy samt Besatzung übergesetzt. Bei GPS S 06°51”122´und E 039°21”678´ wurden wir fündig. Kipepeo Camp, was auf Suaheli Schmetterlingscamp heißt, ist eine wunderschöne Anlage, die direkt an der Bucht liegt. Der traumhafte weiße Strand lädt zum Baden ein. Für 3 Dollar pro Nase und Nacht sind wir sicher aufgehoben.

Campen direkt am Beach, ein Traum..

Weißer Strand und Frau Spi im Indischen Ozean

Gedränge auf der Fähre...

Die Tage vergingen zwar wie im Flug, aber unser Carnet wollte einfach nicht kommen. So beschlossen wir einen Ausflug zum Kilimanscharo zu machen.

Unsere Usambara Mountain und Mount Kilimanscharo Tour:

Unser Plan war es durch die Massaisteppe querfeldein nach Arusha zu fahren, danach wollten wir nach Moshi um einen Blick auf den Kilimanscharo zu werfen.

Der weitere Weg sollte uns zu einer Rundfahrt durch die Usambaraberge führen. Im “Durch Afrika” vom Reiseknowhow Verlag ist da eine gute Route mit allen GPS Daten angegeben. Befahren und Aufgezeichnet wurde diese Route übrigens von Bärbel und Bernd Jacobi (siehe Linkliste).

So fuhren wir erst mal nach Norden um bei Mkata die Hauptstrasse Richtung Westen nach Handeni zu verlassen. Die Piste war trotz Regenzeit befahrbar, jedoch an vielen Stellen bereits aufgespült.

Hinter Handeni wurde uns aber dann schnell klar, daß der Weg, der auf der Karte so klar eingezeichnet ist, im wirklichen Leben zig Abzweigungen hat.

Ohne detailierte Karten und GPS Koordinaten wird das Ganze schnell zum Himmelfahrtskomando. Nach 70 Kilometern unübersichtlicher, teils sehr matschiger Piste beschlossen wir umzukehren. Von Handeni fuhren wir weiter Nordöstlich bis nach Korogwe.

Die Usambara Mountains:

Die Asphaltstrasse brachte uns schnell bis nach Mombo, dort verließen wir die Hauptstrasse wieder, um nach Leshoto zu gelangen. Hinter Leshoto beginnen auch schon die Berge. Steile Aufstiege ermöglichten uns zauberhafte Weitblicke. Unser Rover ächzte zwar ein wenig, aber der Lohn der Mühe sollte die Irente Farm hoch oben in den Bergen sein. Bei GPS S 04°47”626´und E 038°15”927´erwartete uns hausgebackenes, dunkles Brot, Frischkäse, Tillsitterkäse und frisch gepreßter Passionsfruchtsaft.

Die Farm war früher unter deutscher Leitung und wird jetzt von einem Engländer verwaltet. Früher gab es hier auch noch Fleisch und Wurstwaren, leider hat der neue Besitzer dies jedoch eingestellt.

Wir dürfen auf dem Ground campen und verbringen eine sehr erholsame Nacht. Bedingt durch die Höhe sind die Nächte eher kalt und es läßt sich hervorragend schlafen.

Herrliche Ausblicke auf die Massaisteppe von den Usambaramountains.

Weiter geht die Fahrt über noch sehr ansehliche Schotterpiste nach Lukosi und nach Malindi. Ab Mlalo ist das vorbei, der Weg ins Tal und  hinauf zum nächsten Hügel gleicht eher einer Trialsektion. Wir rollen über Stock und Stein und unser Landy macht seine Sache wirklich sehr gut.

Wir rumpeln über Stock und Stein, Bergab und Bergauf

Nachdem wir das alles überstanden hatten, erfreuten wir uns topfebener Piste und folgten den GPS Koordinaten durch die Buschlandschaft..

Dreißig Kilometer vor Mnazi wurde der Weg wieder schlammig. Wir kamen noch recht gut durch, bis wir auf eine Horde von Fahrradfahren trafen. Überhaupt hat in Tansania jeder ein Fahrrad. Das wird dann beladen, bis es bricht.

An einer ausgefahren Rinne standen zwei Radfahrer auf dem einzig festen Streifen und wollten beobachten wo wir langfahren werden. Ich dachte aber gar nicht daran, mich hier showmässig festzufahren.

Also setzten wir ein Stück rückwärts, um in die Fahrspur zu kommen, auf der die beiden standen. Blöderweise gerieten wir dabei mit der rechten Seite in den butterweichen Randstreifen. Einige Radumdrehungen später stand unser Landy wie einzementiert im 45° Winkel schief. Tolle Bescherung.

Die super Mzungu-Eingrab-Show vor 40 Massai Zuschauern...

Ohne unseren Spaten würden wir heute noch da stecken... (Das Bild zeigt den Spaten nach dem Gebrauch)

Das war natürlich superpeinlich, sofort kamen die Heerscharen von Massai-Fahrradfahren bei uns an. Selbst der Versuch mit Allrad und Untersetzung aus der Situation herauszufahren schlug fehl. Die rechte Seite steckte komplett fest.

Wir entfernten erstmal das Gras und stellten fest, daß hier alles aus Lehm ist. Die Konsistenz wie Ton, graben mit den Fingern unmöglich. Wir stachen kleine Stücke mit unserem Spaten und unserer kleinen Toilettenschaufel heraus.

Das Anheben des Auto´s mittels unseres Highjacks war wirkungslos, so fest waren die Räder vom Lehm umschlossen. Die Horde Massais waren natürlich sehr hilfswütig, jeder wollte mit anfassen. Leider hatten wir in der Hektik keine Zeit, noch mehr Foto´s zu machen.

Drei Stunden dauerte es, den Rover da wieder herauszubringen. Pünktlich zum Sonnenuntergang gelang es uns mit Sandblechen, Gedrücke, Geschiebe und viel Manpower, das Auto wieder auf festen Boden zu bekommen

Die Freude war groß und wir lagen uns mit den Massai´s in den Armen und feierten zusammen. Als milde Anerkennung verteilten wir auch noch ein paar Geldscheine. Unser Rover hat diese Havarie ohne Schäden überstanden.

In der Dunkelheit machten wir mit der Schlafplatzsuche kurzen Prozeß. An einem freien Stück parkten wir einfach, duschten noch kurz und fielen dann in einen tiefen Schlaf.

Die schönsten Abendhimmel gibt es in Afrika

Die nächste Herausforderung ließ kaum auf sich warten

Der nächste Tag hatte es auch wieder in sich, nach einer kleinen namenlosen Ortschaft ging der Weg durch ein trockenes Flußbett. Der Weg hinein hatte zwar eine Spur für einen Reifen, nur in der zweiten Spur klaffte ein tiefer Spalt.

Zwar machten uns die Lokals darauf aufmerksam, daß es noch eine andere Einfahrt ins Flußbett gäbe, aber wir wollten endlich mal ausprobieren, ob die Sandbleche übereinandergelegt auch als Brückenleitern funktionieren.

Die Einheimischen schüttelten die Köpfe, das kann auch wirklich nur ein Mzungu (Weißer) machen. Wir haben also die Sandbleche ausgelegt, mittlerweile war schon eine stattliche Anzahl Zuschauer angekommen (ist ja wie Fernsehen für den Dorfafrikaner), und sind vorsichtigst über die Spalte gefahren.

Die Einfahrt ins Flußbett gelang uns. Die Durchquerung war kein weiteres Problem.

An der Ausfahrt bot sich uns ein ähnliches Bild, ein großer Teil der Fahrspur war weggeschwemmt worden. Wieder mußten unsere Sandbleche beweisen, was sie können.

Als wir schließlich mit etwas Schwung und Allrad die Passage gemeistert hatten, brach spontaner Applaus und Freudengeschrei unter den Locals aus.

Der Rest war eine recht gute Piste, die uns alsbald wieder zur Hauptstrasse brachte.

Auf zum Kilimanscharo

Der weitere Weg über Same und Himo nach Moshi verlief bis auf den Kauf von noch nicht reifen Mangos eigentlich ereignislos.

In Moshi fuhren wir zur Coffee Tree Campsite. Bei GPS S 03°15”501´und E 037°31”049´ erwartete uns eine kleine, aber feine Anlage. Thomas, der Besitzer, lebt eigentlich vom Kaffee- und Bananenanbau. Die Campsite entstand, weil sein Garten so groß ist. Wir verhandelten kurz über den Preis und einigten uns auf 6 Dollar pro Nacht und Nase. Dafür konnten wir auch den offen Kamin nutzen und in den frühen Morgenstunden vielleicht einen Blick auf den Kili werfen.

Vorweg gesagt, den Kili haben wir leider nicht gesehen, zu viele Wolken. Susan hat früh morgens aber den Mount Mawenzi gesehen. Er ist neben dem Kili und nicht ganz so hoch. Thomas bot uns an, einen Guide zu besorgen, der uns durch die Kaffee- und Bananenplantagen der Umgebung führen könnte.

Wir stimmten ein und vertrauten uns Jacob an. Ein drahtiger Bursche, der gut englisch spricht und schon an vielen Expeditionen auf den Kili beteiligt war.

Während unsere Mangos auf dem Reserverad in aller Ruhe reifen ...

über Stock und Stein...

bis in den Kilimanscharo National Park hinein.

wandern wir mit unserem Führer...

rauf und runter...

Der einfachste Weg den Kilimanscharo zu sehen... Auf der Bierdose...

Nach dem wir im Nationalpark (dessen Eintritt übrigens nichts kostet) noch umhergewandert sind, machten wir uns an den Abstieg. Dazu wählte unser Führer die Asphaltstrasse, er machte einen so unangestrengten Eindruck, daß wir nur staunen konnten. Den Rest des Tages verbrachten unsere Füße in einem kalten Wasserbad und der Rest des Körpers in bequemer Lage...

Auf nach Arusha, dem Tor zu den Nationalparks

Der Weg nach Arusha war am nächsten Morgen schnell abgehakt. Makellose Teerstrassen führten uns in die große Stadt.

Wir fanden gleich das Massaicamp. Der Campingplatz, der wohl recht berühmt ist, findet sich unter GPS S 03°23”116´und E 036°43”191 .

Hier gibt es neben warmen Duschen auch ein klasse Restaurant und ein Internetcafe, das bemerkenswert schnell funktioniert. Für 3 Dollar pro Nacht und Nase stand uns die Anlage offen.

Wir träumten davon in Arusha eine Agentur zu finden die uns in einer Tagestour zum Ngorongoro Krater bringen könnte.

Da der Krater pro Person schon allein 25 Dollar am Tag kostet und nochmals 30 Dollar für die Einfahrt mit dem eigenen Auto fällig werden und die Übernachtung mit 20 Dollar pro Nase auch nicht eben günstig ist, wollten wir sehen, ob eine Pauschalbuchung günstiger ist.

Ebenso wäre noch der Serengeti National Park und der Tarangiere National Park in Frage gekommen. Kurz gesagt, das günstigste Angebot für drei Tage (kürzer geht nicht wegen der langen Wege) wären 255 US Dollar pro Person gewesen. Puuuh, für uns zwei wären das mal eben 510 Dollar also etwa 480 Euro.

Das ist wirklich nicht in unserem Reisebudget !!! So gehen wir lieber in Südafrika für längere Zeit in den Krüger National Park. Denn man darf nicht vergessen : Garantien, das man auch Tiere zu sehen bekommt, kann einem keiner geben.

Unbedingt eine Empfehlung wert : Das Camp am Panganiriver

Erfreulicherweise funktionieren die Internetcafés in Arusha sehr gut. So freuten wir uns auch über eine Einladung zum original afrikanischen Essen von der Familie Fölsch. Diese Familie wohnt in direkter Nachbarschaft zu unserem Freund Uwe in Dar es Salaam und wir hatten sie kurz zwischendrin mal kennengelernt. So fuhren wir eilenden Schrittes wieder Richtung Dar es Salaam.

Auf halbem Weg zwischen Arusha und Dar es Salaam , bzw. 40 Kilometer vor Mombo sahen wir das einfache Schild : Pangani River Campsite.

Bei GPS S 04°37”211`und E 038°00”786´ erwartete uns eine Campsite im Aufbau. Die Duschen und Toiletten funktionieren bereits, das Restauranthaus befindet sich im Ausbau, aber kaltes Bier ist vorhanden.

Ein echt witziger weißer Südafrikaner hat sich hier seinen Traum erfüllt. Das Leben am Fluß in aller Ruhe und nahe der Wildnis war sein Ziel.

So rodete er ein Stück und um nicht immer nur allein zu sein eröffnete er die Campsite. Wir saßen lange beim Bier und frühstückten am nächsten Morgen zusammen.

Back in Dar es Salaam

Kaum in Dar angekommen, gaben wir uns wieder dem süßen Stadtleben hin. Genossen wieder Sundowner im Jachtclub und kamen der Einladung der Familie Fölsch nach.

Sonnenuntergang am Jachtclub von Dar es Salaam...

Gisa Fölsch gart Kochbananen, Susan schaut zu wie es gemacht wird

Gisa Fölsch und ihre Tochter Sina haben uns wirklich verwöhnt. Es gab Pilau, einen Reis mit Kochbananen der pikant gewürzt wird, sowie Mtchicha ein Spinat der mit Kokosnußmilch und Erdnüssen verfeinert wird.

Mit von der Partie war ein Kichererbsenbrei, der mit schwarzen Senfkörnern und viel Knoblauch gewürzt ist. Und als fleischige Komponente wurden Spießchen mit Rindfleisch und Garnelen gereicht.

Und da am nächsten Tag Walpurgisnacht war und da traditionell bei Familie Fölsch der Grill genutzt wird, wurden wir einfach für den nächsten Abend nochmal eingeladen. Was für eine Gastfreundschaft.

Back am Kipepeo Beach

Da unser Carnet immer noch nicht eingtroffen war und wir bei Uwe auch nicht ewig im Haus wohnen wollten, zogen wir wieder auf unser Strandcamp. Dort trafen wir Katrin und Jürgen aus Dingolfingen / Bayern mit ihrem Nissan Patrol.

Die beiden haben eine Menge Reiseerfahrung und so kommen wir schnell ins Gespräch. Da Jürgen gerade Malaria hat, werden sie auch so schnell nicht weiterfahren.

Als wir einige Tage später wieder in unserem Amexbüro nachfragten, bekamen wir endlich unsere Post gereicht. Das Carnet war da !!!

Noch am selben Tag fuhren wir zum Customoffice im Hafen. Das Umstempeln war keine große Sache. Schnell und kostenlos wurden wir bedient.

Gekrönt wurde das Ganze noch dadurch, daß eine Besucherin der Campsite am darauffolgenden Tag nach München zurück fliegen wird und unser altes Carnet in Deutschland per Post aufgeben kann. Wir waren happy.

Von Dar es Salaam über Morogoro durch den Mikuni National Park

Nach Verabschiedung von allen, die wir in der Zwischenzeit in Dar es Salaam kennen gelernt haben, folgten wir der gut ausgebauten Teerstrasse nach Südwesten.

Nach ereignislosen Kilometern und dem Passieren von Morogoro gelangten wir in den Mikumi Nationalpark. Die Strasse führt mitten durch den Park und mit etwas Glück kann man von der Strasse aus Tiere beobachten.

Wir sind mitten durch den Mikumi Park gefahren

Achtung, wilde Tiere direkt an der Strasse

Und damit niemand durch den Park rast gibt es alle paar Kilometer die “tansanischen Vier”

Das Glück war auf unserer Seite. Wir sahen Elefanten, Giraffen, Zebras und eine Horde Antilopen. Damit niemand durch zu schnelles Fahren die Tiere erschreckt, gibt es alle paar Kilometer die “tansanischen Vier”.

Diese üblen Speedbreaker sind geradezu typisch für Tansania. Man trifft sie überall im Land. Manchmal sind sie durch ein Warnschild gekennzeichnet, aber eben nur manchmal...

Der Weg zur Grenze nach Malawi

Die weitere Wegstrecke führte uns über Iringa, Mafinga und Makambako bis nach Chimala.

Vor Mbeya bogen wir nach Süden ab. Auf dem Weg nach Tukuyu sollte laut unserem Reiseführer eigentlich eine Campsite namens Fischercamp zu finden sein.

Nachdem wir trotz GPS Koordinate weder Hinweisschilder noch sonst etwas gefunden haben, setzten wir unseren Weg nach Tukuyu fort.

Gleich hinter der Stadt fanden wir per Zufall das Schild : Lutengano Hostel und Camp. Der Weg führt dann 7 Kilometer durch Bananenplantagen.

Das Hostel ist eine Missionsschule für angehende Missionare. Für 4500 Tshs übernachten wir mit unserem Auto auf der Wiese. Uns wurde noch ein Zimmer aufgeschlossen damit wir Toilette und Dusche nutzen konnten.

10 Kilometer vor der Grenze sahen wir an einer Kreuzung ein großes Schild  “ New Steak Inn” 13 Kilometer.

Spontan bogen wir ab und der Weg führte uns nach Kyela. Die Ausschilderung war so gut das wir inmitten der kleinen Ortschaft das Restaurant auch gleich gefunden haben.

Hier gibt es alles außer Steaks, verstehe jemand die Afrikaner.... Wir entschieden uns für die Kochbananen mit gekochtem Rindfleisch.

Als wir auf dem Weg zur Grenze an der Tankstelle standen, wurde uns Geldwechsel angeboten.

Ein ganz kleiner Mann mit ordentlichen Klamotten und einem gigantischen  Schlips wollte unsere Tansaniashilling in Malawikwacha tauschen.

Da wir den aktuellen Wechselkurs von Katrin bekommen hatten, konnte er uns auch nicht übers Ohr hauen. Susans verhandelte hart um einen guten Wechselkurs.

Die Ausreise verlief eigentlich ohne Schwierigkeiten, leider erkundigten sich die fleißigen Zollbeamten auch nach unser Quittung für die Foreign Vehicle Tax.

Da wir ja länger als 30 Tage in Tansania unterwegs waren, wurden leider nochmals 20 Dollar fällig...

So verabschiedeten wir uns von Tansania, dem Land der teuren Nationalparks und der lächelnden und freundlichen Menschen.

ONE LIFE. LIVE IT