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Checkpoint Egypth

22.November - 16. Dezember: Ägypten : Checkpoint Egypt

Die Grenzformalitäten:

Nachdem unser Schiff nach 14 Stunden endlich in den frühen Morgenstunden in Ägypten angekommen war, zwang uns ein freundlicher Touristpoliceofficer auch gleich dazu, die Zollformalitäten zu erledigen.

Nach dem “kleinen Schiffsausflug” waren wir todmüde und wollten lieber erstmal ein wenig schlafen. Keine Gnade !

Mehre Beamte kreisten unser Auto ein. Jeder hatte seinen Job. Einer, der nur Chassisnummern ansieht, ein andere kontrolliert die Motornummer, der nächste schreibt nur die elektronischen Geräte auf.

Tief beindruckt hat uns eine Gruppe von 5 Leuten, die die Autos systematisch nach Schmuggelgut durchsuchen. Jeder an einer Türe und los gehts, da wird geschraubt und gezerrt und gezogen...

Glücklicherweise wurde uns diese Prozedur erlassen und unser Auto nur grob durchgesehen.

Peter hatte in der Zwischenzeit das Vergnügen, den Papierkrieg hinter sich zu bringen. Die kopieren doch wirklich alles in zig Ausführungen. Abschließend bekamen wir gelbe Nummernschilder und unsere neue Zulassung.

Unser Wille war gebrochen, wir waren hungrig, müde und total am Ende. Bereitwillig akzeptierten wir, das trotz 14 Tage Visum eine Versicherung für 30 Tage abgeschlossen werden muß, sowie alle Kosten und leisteten Unterschriften, für was auch immer.

Erheiterung fanden wir nur im Zollhof. Die Sattelschlepper haben die Koffer und Taschen zu einem Berg aufgetürmt, der von den Menschen nach ihrem Gepäck durchsucht wurde. Uns kam einer entgegen, der den Henkel seines Koffer in der Hand hielt, den dazugehörigen Koffer aber nicht finden konnte.

Solche Chaoten, völlig ohne System, kein Wunder, das die zu nichts kommen.

An der letzten Schranke wurden alle Papiere nochmal geprüft, wir haben dem Beamten alle Papiere ausgehändigt, Hauptsache, der macht die Schranke auf und wir können endlich einen Schlafplatz finden.

Unsere ersten Meter in Ägypten:

Unsere erste Fahrt in Ägypten endete hinter dem Ortsschild von Nuweiba (oder etwas, das wir dafür hielten, wegen der arabischen Schriftzeichen).

Statt der Rechtskurve zu folgen sind wir gerade aus in ein Sandfeld. Vorhänge zu, gute Nacht !

Am nächsten Morgen waren wir erstmal von der Landschaft überrascht und machten uns Frühstück. Mit Kaffee im Bauch wollten wir weiter nach Dahab.

Wir standen schon auf der Strasse und warteten auf Peter. Der hatte sich beim Verlassen des Schlafplatzes im weichen Sand eingegraben !

Die erste Bergungsaktion unserer gemeinsamen Reise stand an.

Bergehilfe für Peter, raus aus dem Sand

Unser neues gelbes Nummernschild

Die Landschaft hat uns total überrascht, sehr steinig mit langen Steigungen und ersten Sandfeldern neben der Asphaltstrasse.

Die Checkpoints:

Nach 15 Kilometern kamen wir auch schon an den ersten Checkpoint von vielen.

Woher, wohin, warum ? Nummernschilder aufschreiben, eventuell noch die Passnummer und schon geht es weiter. Natürlich wird alles in ein dickes Buch eingetragen, manchmal kann man im Auto sitzen bleiben, manchmal muß man mitgehen. Wofür das ganze weiß leider niemand.

Dahab: Ein Traum zum Tauchen und da wo kaltes Bier zuhause ist

Alsbald erreichten wir Dahab. Die Frage bei der freundlichen Touristenpolizei, wo wir mit unseren Auto´s stehen könnten, wurde mit “sucht euch einen schönen Platz auf dem Strand” beantwortet.

So konnten wir gleich bis ans Wasser fahren. Leider war Peter von der Bergeaktion so beeindruckt, daß er sich nur zögerlich auf den Strand traute.

Es war herrlich sonnig, aber leider auch windig, so bauten wir mit einem Tarp ein tolles Strandcamp (GPS N 28°28”569´und E 034°30”646´).

Gegen später haben wir mal die Luft aus den VW Bus Reifen gelassen und siehe da, plötzlich sind Sandfahrten möglich, ohne sich einzugraben.

Peter hatte einen Heidenspaß, den Strand auf und ab zu fahren.

Unser Beachcamp in Dahab

Frau Spi hat Spaß am Strand

Da wir mehrere Tage dort standen wurden wir zu einem regelrechten Ausflugsziel. Dahabstadt war ca. 2 Kilometer von uns entfernt. Dort sind all die Hotels mit ihren Tauchschulen und die Cafe´s und Discotheken.

Am zweiten Tag lernten wir Regina und Ralf aus Leverkusen kennen. Die beiden sind zum Tauchen und Urlaubmachen hergekommen. Sie luden uns in ihr Hotel ein und wir hatten eine lustige Zeit mit vielen Stella Bieren.

Überhaupt ist Dahab eine klasse Ortschaft, sieht ein bischen aus wie eine ehemalige Hippyhochburg. Gemütliche Sitzecken überall unter den Bäumen.

Tauchen ist hier Spitzenklasse ! Wir sind bloß ein wenig herumgeschnorchelt, haben dabei aber auch schon viel gesehen

Der erste Tankstopp :

Eigentlich ist Tanken ja nichts, was besonders erwähnt werden müßte. Aber in Ägypten zahlten wir umgerechnet 13,3 Cent pro Liter Super !!!

Da darf der Landy doch mal einen vollen Schluck aus der Pulle nehmen !

Der restliche Sinai war schnell durchquert, wir fanden unterwegs noch den einen oder anderen ruhigen Schlafplatz.

Endlich im richtigen Ägypten:

Um in den eigentlichen Teil Ägyptens zu gelangen, führt ein Tunnel unter dem Suezkanal hindurch. Die Gebühr von 5 Egypth Pound war auch erschwinglich.

Der weitere Weg führte uns direkt nach Kairo. Wir bogen auf die Ringroad, die Kairo umschließt (dachten wir da jedenfalls noch).

Da wir die Wegbeschreibung von einem Campground hatten, war es nicht all zu schwer, diesen auch zu finden. Wir waren überwältigt, als wir auf dem Weg am Horizont plötzlich die Pyramiden sahen !

Unser erster Blick auf die Pyramiden in Cairo

Der Tahirsquare in Cairo in der Abendsonne

Am Camping angekommen, haben wir auch gleich ersten Kontakt mit der ägyptischen Geschäftsmentalität bekommen.

Wir hatten ein Prospekt in dem von 10 Pound die Rede war. Der Platzwart meinte aber, die Preise seien gestiegen und das Prospekt veraltet. Wir verlangten daraufhin ein neues. Hier war auch nur die Rede von 10 Pound.

Also war klar, das wohl 5 EP in seine eigene Tasche wandern und eben nicht in die des Betreibers. You´re welcome !!!

Ein bunter Tag in Cairo: Die Hölle ist ruhiger

Da wir mit öffentlichen Bussen oder der Metro in die Stadt fahren wollten, um uns nicht des Risikos eines Unfalles auszusetzen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Hauptstrasse.

Da leider keiner von uns so richtig wußte, wie man eine Metrostation erkennt (oder ob in dieser vermeintlichen Hauptstrasse überhaupt eine Metrolinie existiert) liefen wir einfach mal die Strasse lang.

Nachdem klar war, das diese Aktion von akuter Aussichtslosigkeit befallen war, entschlossen wir uns, ein Taxi zu nehmen.

Taxifahren in Cairo: Eines der letzten Abenteuer unserer Zeit:

Wir wollten zuerst zur Embassy of Sudan um unser Visum in die Reihe zu bekommen. Da der Taxifahrer keine Ahnung hatte, wo die Embassy ist schoß er mit uns an Bord erstmal die Strasse runter.

Bei 60 Km/h fragte er einen anderen Taxifahrer neben uns. Da auch er es nicht wußte, wurden einfach alle Leute an der Strasse interviewt. Nach mehrfacher Irrfahrt landeten wir dann doch bei unserer Embassy. Der Fahrpreis hatte sich mittlerweile verfünffacht. Das hatte natürlich eine lautstarke Diskussion zur Folge. Das ist übrigens das Standardende einer Taxifahrt in Cairo.

Wir sind , wie die Locals, dazu übergegangen, erst mal auszusteigen und dann den zuerst vereinbarten Geldbetrag durch das Fenster hineinzureichen. Danach umdrehen und weggehen, bloß nicht diskutieren.

Leider muß man sagen, daß man auf Schritt und Tritt beschissen wird. Überall wird mal gleich der doppelte Touristenpreis aufgerufen. Leider sind damit Diskussionen zum Ende hin nie ausgeschlossen.

In der Sudanembassy haben wir dann Rupert aus England und Silvia und Andy aus der Schweiz kennengelernt. Sie haben uns darüber hinweggetröstet, daß wir vorher noch zur Deutschen Botschaft müssen, um ein Empfehlungsschreiben zu kaufen. Das Schreiben hat uns auch “nur” 20 Euro pro Nase gekostet.

Der Cairocampground:

Da wir von unseren neuen Bekannten erfahren haben das es einen weiteren Campground in Cairo gibt, auf dem sich viele Afrikafahrer befinden, beschlossen wir umzuziehen.

Bei GPS N 29°57”800´und E 031°09”510´ wurden wir fündig. Da die Nacht hier auch 15 EP pro Nase kostet, hat sich in dieser Hinsicht nichts geändert.

Hier wimmelte es nur so von Afrikareisenden. Und mittendrin unsere Kölner Bekannten Julianne und Christian mit dem VW LT 4x4.

Nach herzlicher Begrüßung fanden wir heraus, daß wir alle nach Karthoum im Sudan wollen. Da die einzige Möglichkeit in den Sudan zu gelangen eine Pontonfähre ist, war schnell beschlossen, daß wir alle zusammen eine Fähre voll kriegen würden und so der Preis für jeden niedrig halten könnten.

Unser Konvoi nach Karthoum war geboren, doch dazu später.

Die Restlichen Tage in Kairo: oder how to extend a Numberplate

Langsam stand die Verlängerung unsere Visa und der Zulassung ins Haus. Wir suchten uns ausgerechnet den Tag aus, an dem es in Cairo in Strömen regnete.

Die Verlängerung der Visapapiere war leicht zu erledigen. Am Hilton Hotel in der City befindet sich das Emigrationoffice. Hier spricht zwar keiner Englisch aber mit Händen und Füssen ging es irgendwie. Nur eine Beschreibung, wo sich das Department of Transport genau befindet, war nicht zu bekommen.

Es hieß, irgendwo am Flughafen. Wir also auf die Ringroad mit unserem Landy in der Hoffnung, das der International Airport of Cairo dort schon irgendwo angeschrieben stehen wird.

Nein, Hinweisschilder sind hier gänzlich unbekannt. Nur eine landende Maschine wies uns den Weg. Ich sagte noch zu Susan “Wenn da gleich kein Feuerball aufsteigt, muß da der Flughafen sein”. Nachdem wir eine Jenseitspfütze durchfahren hatte, blieben wir erstmal mit nasser Verteilerkappe liegen.

Nach kurzer Trockenpause ging es mit nicht wirklich besserer Laune weiter.

In akuter Flughafennähe kam uns die Idee, beim Sheraton Hotel nach dem Weg zu fragen. Leider hat das Auto vor uns so ungeschickt in der Einfahrt gehalten, das wir zurücksetzen mußten, um daran vorbeizukommen.

Beim zurücksetzen krachten wir dann genau in den Wagen hinter uns. Leider habe ich den durch die beschlagenen Scheiben nicht gesehen.

Beim Aussteigen staunten wir nicht schlecht. Der Honda Civic hinter uns sah ganz anders aus als vorher. Unser Reserverad hat die Haube eingedrückt, der Highjackfuß den Scheinwerfer und den Blinker entfernt und die Einstiegsstufe hat das Nummernschild abgerissen. Schöner Scheiß !

Sofort wurden Geldforderungen laut, er fragte mich, was ich freiwillig zahlen wollte. Fünzig, sagte ich. Nein, nein er dachte an 200. Zweihundert sind zuviel, nein,er wolle 200 Pfund !!! Pfund???

200 Pfund sind ca. 30 Euro !!! Alles klar, sofort haben wir bar bezahlt und zugesehen das wir Land gewinnen. Puuuh, nochmal glimpflich davon gekommen.

Als nächstes haben wir uns einen Guide zum Department of Transport genommen. Ein Taxifahrer, der unterwegs auch nur 5 mal nach dem Weg fragen mußte, fand schließlich das Department.

Die Strassenbenutzung kostet erstmal 5 Pfund. Warum weiß niemand so genau, aber immerhin gab es eine Quittung.

Das Department of Transport:

Nach der Paßkontrolle standen wir erstmal ratlos herum, wohin gehen bei all diesen Büro´s und Schaltern. Es stellte sich ein junger Mann als Officeguide vor, er wisse genau was zu tun sei und er verlange für seine Dienste 100 Pound.

Ein stolzer Preis, wir versuchten zu handeln, keine Chance. Entweder hundert oder wir müssen selbst heraus finden, wo wir hin müssen.

Unsere ersten Versuche scheiterten schon an der Bürobeschriftung, ebenso war keiner gewillt, mit uns englisch zu sprechen.

Kleinlaut nahmen wir dann unseren Guide in Anspruch, es folgte ein dreistündiger Marsch durch fast alle Büro´s. Hier ein Formular unterschreiben, hier eine Kopie, dann Auto herholen Chassisnummer vergleichen, zum Bürovorsteher “Guten Tag “ sagen, Nummernschilder abgeben, erneute Fahrzeugkontrolle, Motornummer ablesen, sicherheitshalber nochmals Chassisnummer kontrollieren.

Das Abschließen einer erneuten Versicherung wurde angeblich notwendig, da wir jetzt ein anderes Nummernschild bekommen werden. Das die andere Versicherung für 30 Tage bezahlt wurde, interessierte niemanden.

Nach alldem bekamen wir endlich neue (alte) Nummernschilder, die ganz anders aussahen als alle, die wir bislang gesehen hatten. Auch unsere Zulasung, die zuvor nur ein Stück Papier war, bekamen wir jetzt im Scheckkartenformat. Alles sehr merkwürdig.

Wir und die Pyramiden:

Nachdem wir unser Visum für den Sudan und Äthiopien eingestempelt bekommen hatten, wollten wir dem lärmenden und stinkenden Cairo den Rücken kehren. Unser Weg soll uns über die Oasenroute durch die weiße Wüste nach Luxor führen.

Wir wollten jedoch nicht wegfahren ohne den Pyramiden Hallo zu sagen. Da diese schon vom Campground aus zu sehen waren, hatten wir es nicht weit.

Leider scheiterte es mit den Auto´s  so nahe an die Pyramiden heranzufahren, das alles gemeinsam aufs Bild paßt. Von überall her kommen Parkticketverkäufer, Souvenierverkäufer, tausende von Kinder und alte Leute..

Die Afrikatraveller an den Pyramiden

Nach dem schnellen Foto wollten wir nur noch eins: Raus aus dem Moloch Cairo.

White Desert : die weiße Wüste

So folgten wir dem Deserthighway Richtung Süden. Unterwegs trafen wir mitten im Nichts zwei Holländerinnen auf Fahrrädern. Wir waren echt verdutzt, da hier in 100 Kilometern in beiden Richtungen absolut nichts ist. Wir unterstützten die beiden mit zwei kalten Dosen Sakara Bier. Hut ab, nur mit Muskelkraft durch die Wüste.

Mit dem Fahrrad durch die Wüste, die beiden haben es getan.

Ein spontanes Foto aus der weißen Wüste

Nach zwei Tagen in absoluter Stille und Abgeschiedenheit war unser Frieden mit Ägypten wieder hergestellt.Die weiße Wüste erfährt sich am besten durch den Einstieg bei GPS N 27°21”517´und E 028°09”517´.

Also fuhren wir weiter in die Oase Dakla. Hier fanden wir ein Restaurant, das uns zusagte. Wir orderten 3 mal das Menü und für jeden einen Cola. Natürlich fragten wir nach dem Preis, wir sind ja keine Anfänger mehr.

Peter bestellte danach noch einen Kaffee, leider ohne vorher nach dem Preis zu fragen. Prompt gab es Unstimmigkeiten bei der Abrechnung. Der Kaffee hätte 21 EP kosten sollen ! Es ist so wie es hier immer ist, es gibt immer Zoff zum Schluß. Es ist einfach nicht möglich mit einem Ägypter Geschäfte zu machen, ohne hinterher im Streit auseinander zugehen.

Ralf im Sandbett

Über El Kargha war Luxor dann recht schnell erreicht. Wir hatten uns eine Strasse ausgesucht, die laut Michelinkarte noch unbefestigt sein sollte. Zu unserer Entäuschung war die Teermaschine aber hier schon durchgekommen...

Luxor : Die Stadt mit dem First Class Campground

In Luxor erreichten wir das Recyki Camp, welches von Christen betrieben wird. Es liegt mitten in der Stadt (GPS N 25°34”899´und E 032°27”269´) und doch nicht weit entfernt vom Nil. Neben einem Swimming Pool gibt es hier wirklich heiße Duschen, ein eigenes Internetcafe und göttliches Essen. Im hektischen Luxor eine Oase der Ruhe. In der zweiten Nacht gesellten sich Janet und Rodney aus England zu uns. Da auch sie nach Karthoum wollten, buchten sie sich einfach mit auf die Fähre.

In guter Gesellschaft im Recykicamp in Luxor

In Luxor selbst machen die aufdringlichen Leute einem auch keine Lust, die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Überhaupt war uns die Lust auf dieses Land gründlich vergangen. Überall wird man nur gemolken, dieses Land ist schon so gründlich versaut das es sicherlich nur Sinn macht, als Pauschaltourist hierherzukommen.

Der Gipfel der Unverschämtheiten stand uns aber noch bevor.

Unser eigener Polizeikonvoi : Abzocke in Uniform:

Die Konvoipflicht von  Luxor nach Aswan solle angeblich nicht mehr bestehen, also fuhren wir gemütlich Richtung Aswan.

In Idfu kamen wir mal wieder an einen Checkpoint (würden wir für jeden Checkpoint, den wir passiert haben, 5 Euro bekommen, wir könnten davon leben) hier wurde behauptet, der Konvoi wäre gerade losgefahren. Der nächste geht in drei Stunden.

Kein Problem für uns, ich habe mich mit einem Buch auf das Reserverad gesetzt, Peter hat den Stuhl ausgepackt und angefangen Tee zu kochen.

Nach einer halben Stunde kam einer und meinte, wir sollten dem Polizeijeep folgen, der würde uns zum nächsten Checkpoint begleiten. So bräuchten wir nicht zu warten.

Tolle Sache, zumal an jedem Checkpoint eh mindestens 5 Polizisten herumlungern. Kurz vor erreichen des nächsten Checkpoints stoppten wir und einer der Polizisten sprach mit Peter. Danch übernahmen uns andere Kolegen auf dem Weg zum nächsten Checkpoint.

Auch diese stoppten uns kurz vor erreichen der nächsten Polizeiniederlassung.

Peter kam mit dem Officer zu uns ans Auto und meinte diesmal wären wir mit Zahlen dran. Zahlen ??? Ja, der letzte Konvoiführer hätte 50 Pound verlangt.

Wir fielen aus allen Wolken !!! Von Geld war nie die Rede. Dieser Officer wollte 10 Dollar, wegen der Spritkosten. Ich habe mich fürchterlich aufgeregt und diesem Wegelagerer klar gemacht, wir werden gar nichts zahlen.

Da er aber nicht locker ließ, habe wir uns auf 10 Pound geinigt. Kurz vor dem letzten Checkpoint haben die Jungs dann beigedreht und uns weitergewunken.

Am Checkpoint bin ich dann zum Ranghöchsten gegangen und habe mal gefragt, ob die Regierung so arm ist, das Touristen den Sprit der Polizeifahrzeuge zahlen müssen. Er ist auch aus allen Wolken gefallen, telefonierte gleich mit dem Leiter des Abschnitts und versicherte uns, das die Jungs ihr blaues Wunder erleben können. Er entschuldigte sich mehrfach für die Vorkommnisse und ließ uns ohne Konvoi allein weiterfahren.

Aswan : Hafenstadt am Lake Nasser

In Aswan angekommen staunten wir nicht schlecht, als wenn wir verabredet gewesen wären, stand da das Auto von Julianne und Christian. Nach und nach trafen so alle Mitglieder des Konvoi´s in Aswan ein.

Da Wildcampen in Aswan wegen des Staudammes aussichtslos ist, zogen wir ins Horrus Hotel. Unser erster Hotelauffenthalt dieser Reise. Die Überraschung war perfekt, als wir am nächsten Morgen erfuhren, daß der Preis ein Frühstück auf der Dachterasse enthält. Fast schon Luxus !

Widersehen in Aswan mit Julianne und Christian

Segeln am Ende des Nil´s

Nachdem jeder von uns in der Stadt und im Basar seine Lebensmittelvorräte aufgestockt und alle Auto´s bis unter die Dachkante vollgetankt hatten, ging es zum Hafen, um die Ausreiseprozedur hinter sich zu brigen.

Es ist schon toll, mit sieben Fahrzeugen, bestehend aus drei Land-Rovern, zwei Toyota und zwei VW´s, durch Aswan zu fahren.

Der Ponton war mit unseren Fahrzeugen auch ausgelastet. Wir nutzten die Zeit der Abfertigung mit dem Sammeln von Holz zu verkürzen.

Wir hatten Fleisch für alle gekauft und wollten meinen 34. Geburtstag mit einem Grillfest auf dem Lake Nasser begehen.

Nach dem Ablegen dauerte es tatsächlich nur vierzig Minuten bis der Schiffsdiesel schwieg. Das fängt ja gut an. Mit gemeinsamen Kräften konnten wir die undichte Dieselpumpe jedoch wieder reparieren. Es sollte nicht die einzige Reparatur auf dem Weg bleiben...

Mit einem schönen Blick auf die Tempelanlage von Abu Simbel verabschiedete sich Ägypten von uns.

Wir sind nicht sicher ob wir Ägypten nochmal mit unserem Auto durchqueren wollten. Es ist ein so schönes Land, wenn nur die Ägypter nicht wären...

Ergänzende Mails von Peter

02.12.03 Kairo

Bin inzwischen in Kairo. aber zuvor ein kleiner Rückblick. ich traf Ralf und Susan in Petra. einer der 84.000 !!!!!!!! historischen Städten, die Jordanien zu biete hat. Sehr beindruckend. Die müssen noch 4 Meter tiefer buddeln, um die letzte archäologisch relevante Schicht zu finden. Dann verbrachten wir noch ein paar Tage in Aqaba um unser widersehen zu feiern.

Das größte Abenteuer bisher war der Grenzübertritt nach Egypt. Auf der Fähre (die 157 Dollar kostet) haben sich die rückreisenden aus Mekka im wahrsten Sinne des Wortes gestabelt. Die Leute sind wo sie standen auf den Boden gesunken und schliefen. Wir waren erst ein wenig irritiert, um ein paar Stunden später festzustellen was die schon vorher wussten. Wir brauchten 12 Std. für 60 km!!! und verliesen den Hafen von Nueba (Ägypten) um 4.00 frühes.

Daraufhin verbrachten wir 3-4 tage in Dahab (zur Entspannung). Das beeindruckteste Tauchrevier, das ich je sah. Wir trafen Taucher die einen Walhai sahen und das leben unter Wasser explodiert hier förmlich. Die Leute sind freundlich und das leben billig. Also suchten wir etwas Herausforderung (wenn es dem Esel zu bunt wird geht er aufs Eis), und zogen weiter nach Kairo - junge das ist eine Stadt! ein riesen Moloch in dem sich selbst die Taxifahrer nicht auskennen. Riesige Blechlawinen wälzen sich hupend und stinkend durch die dreckigen Straßen. 24 std. Rushhour.

Wir versuchen eine bürokratische Hürde pro tag zu meistern, und ab und zu gelingt uns dies auch.
Wir haben nun das sudanesischen Visa und warten auf das äthiopische. Am 13.12. geht unsere Fähre nach Sudan. Dann kann es sein, das für ein paar Wochen Funkstille ist.

Ich muss Schluss machen, meine Zeit ist gleich um.

09.12.03 Luxor

Dies wird wahrscheinlich die letzte Mail für einige Wochen. Wir verlassen am Samstagmorgen Egypt. Doch so richtig können wir den Abschied nicht beklagen. Die Zeit in Kairo hat uns nachhaltig geprägt. Laut, schmutzig, oberbürokratisch und immer jemand der uns auf irgendeine Weiße übervorteilen will.

Wir genossen zwar dann die Ruhe in der weißen Wüste aber ich freue mich gerade schon fast auf den Sudan. By the way, ich muss hier mal mit ein paar Vorurteilen aufräumen: Wüsten (zumindest die ich bisher sah) haben nicht viel Sand, können saukalt sein und es regnet durchaus in ihnen. Es ist ein interessantes Gefühl, frierend auf regennasser Fahrbahn durch eine Wüste in Afrika zu fahren.

Aber nun sind wir im sonnigen Luxor, treffen noch die letzten Vorbereitungen zum Verlassen der (zivilisierten) Welt. Geldabheben und die Biervorräte auffüllen, denn wir sitzen bald für 2-4 tage auf einer Fähre auf dem Nasserstausee fest. Zusammen mit 4 weiteren Globetrottervehikeln und zu allem Überfluss hat Ralf auch noch Geburtstag.

So jetzt is aber gut. Verzeiht meine vielen Fehler aber ich hab seit Tagen Kopfschmerzen und die hemmen ein wenig die Konzentration.

Rückblick:

Ägypten ist ein Land das ICH persönlich nicht weiterempfehlen kann. Dieses Land war einmal eine Hochkultur, doch das ist wohl sehr lange her. Wer denkt Deutschland sei die Mutter der Bürokratie, der muß mal nach Kairo. Jeder Ämtergang ist mit zig Schaltern und diversen Gebührenzahlungen verbunden von denen selbst der einheimische nicht versteht wozu es dient.

Taxifahren ist ein Abenteuer für sich. Nicht nur, daß man den doppelten Preis zahlt, sondern die vor der Fahrt getroffene Abmachung ist nach der Fahrt hinfällig und mündet in erneute Verhandlungen. Wir waren froh das Land zu verlassen und nahmen die nervenaufreibende, mehr stündige Zollabfertigung mit apathischer Agonie in kauf, in dem Bewusstsein dies alles bald hinter uns zu lassen.

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