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In Südafrika

16.Juni bis 22.Oktober 2004 : Südafrika :Alles, aber nicht Afrika, eher Amerika...

Als wir die Grenze erreichten, war uns etwas mulmig im Bauch. Schilder wiesen darauf hin, das alle Fleischprodukte an Bord deklariert werden müssen. Ob es Schwierigkeiten mit unseren Konserven geben wird? Werden die uns das Auto ausräumen lassen?

Die Einreise war jedoch völlig unkompliziert. Unsere Pässe wurden kostenlos gestempelt, ebenso unser Carnet, das ja in Südafrika wieder gilt.

Beim Ausfahren aus dem Zollhof wurden wir dann höflich aus dem Auto gebeten. Wir mußten mit beiden Schuhen in eine Wanne steigen in der ein feuchter Lappen lag. Angeblich zum Seuchenschutz, na ja wer es glaubt wird selig...

Die ersten Kilometer im neuen Land

Nach ein paar Kilometern waren wir überwältigt. Die Strassen makellos glatt, alles wirkt so aufgeräumt, weitläufig, gepflegt. Mein erster Gedanke war, so muß es in Amerika aussehen.

Straßen wie in Amerika, alles ist so aufgeräumt und sauber

Wunderschöne Landschaft entlang des Crocodile Rivers

Von Komatipoot über Noordkaap nach Barberton

Der erste größere Ort empfing uns mit einer riesigen Shoppingmall. Die deutsche Supermarktkette SPAR ist hier gut vertreten. An einem ATM versorgten wir uns erstmal mit Rand. 8 Rand ergeben in etwa einen Euro.

Auch hier erinnert alles an Amerika. Wir waren verblüfft. Bei einem Chicken Imbiss verabschiedeten wir das, uns doch mittlerweile so ans Herz gewachsene, Afrika. Mit einem Schluck Cola verschluckten wir die letzten Reste Staub von ungeteerten Pisten. Das hier ist die Zivilisation (mehr als wir je wollten).

Die N4 brachte uns schnell voran. Selbst die kleineren Strassen sind perfekt zu fahren. Hier haben die einspurigen Strassen breite Randstreifen, die einfach mitbenutzt werden wenn jemand überholen möchte.

Selbst das Tanken bleibt mit 4,80 Rand erträglich. Der Liter kostet also in etwa 0,60 Eurocent und ist von guter Qualität.

Der Weg führte uns durch Nadelwälder und herbstlich bunte Alleen.

Nutzholz Nadelwälder am Wegesrand

Herbstliche Farben, es ist Winter in Afrika und es läßt sich nicht verheimlichen.

Der afrikanische Winter hat inzwischen Einzug gehalten und beeinflußt auch unseren Tagesablauf. Tagsüber ist es immer noch 35 Grad warm, nur Abends kühlt es sehr schnell bis auf 8 Grad ab.

Außerdem wird es schon um 17 Uhr dunkel, so das lange vor dem Auto sitzen einfach nicht mehr in Frage kommt. So liegen wir meist schon früh im Bett und lesen oder kuscheln.

Morgens braucht alles etwas länger um in die Gänge zu kommen, die Sonne geht zwar schon um 6 Uhr auf, jedoch braucht es noch bis um 7 Uhr bis es annehmbar warm ist.

Von Barberton bis nach Badplaas

Badplaas ist berühmt für seine Mineralquellen. Mitten in dem nicht sonderlich ansehnlichen kleinen Städtchen befindet sich ein Holiday Resort.

Das AVENTURA RESORT BADPLAAS

Da hier neben Chalets und Campingplätzen auch eine Filiale des Steakhauses SPUR vorhanden ist, setzten wir schnell den Blinker.

Das Camp, mit Nutzung des warmen Swimminpools, kostete uns 87,50 Rand zusammen (2 Personen und Auto).

So verbrachten wir den Abend mal nicht im Auto, sondern über große Steaks gebeugt...

Die Anlage ist voll auf die Belange des weißen Südafrikaners zugeschnitten. Großer Supermarkt, Metzgerei vor Ort, Restaurant und Swimmingpools. Dazu jede Menge gemütlicher Chalets und auf jedem Campingplatz Platz für die Riesenwohnwagen mit festem Grill (von den Afrikanern in afrikaans “Braii” gennant) und natürlich einem Stromanschluß. Wahnsinn...

Wir verbrachten jedenfalls zwei Nächte dort und ließen es uns gut gehen.

Auf dem Weg nach Durban

Der weitere Weg führte uns nach Amsterdam ( Nein, kein Scherz. Es gibt hier haufenweise Ortschaften mit europäischen Namen). Dazu nutzten wir mal die kleinsten eingetragenen Strassen.

Selbst die Staubpisten sind hier glatt und ohne Löcher. Ordentlich ausgeschildert wird man durch das Land geleitet.

Weit nach Amsterdam machten wir halt in Piet Retief an der N2. Wir bummelten ein wenig durch die Kleinstadt und verbrachten die Nacht auf dem Sundowner Caravan Park (GPS S 26°59”321´und E 030°47”812´). Die dazugehörige Sportsbar begeisterte uns mit leckerem Essen und offenem Kamin. Der Besitzer bot mir auch noch kostenlos seinen Rechner an um meine E-Mail abzurufen. Toller Service !!!

Für insgesamt 65 Rand verbrachten wir eine ruhige Nacht mit warmer Dusche am Morgen.

Kaffeegenuß am frühen Morgen im Sundowner Caravanpark

Endlos lange, highwayähnliche Strassen in Südafrika

Wir sind uns nicht ganz sicher, aber kann es sein das es hier Deutsche geben muß ???

Am nächsten Tag wieder weiter Richtung Durban. Da es aber doch zu weit war für eine Tagestour, übernachteten wir ca. 100 km vor Durban auf einem fast verlassenen Campingplatz.

Unterwegs in Pinetown / Durban

Sonntagmorgen war es geschafft, wir sind da !!! Wir hatten von Cedric, den wir in Vilanculos / Mozambik getroffen hatten, eine Adresse von einem Landrover Händler bekommen, welcher uns weiterhelfen könnte in Sachen Umrüstung auf Scheibenbremsen. Da Sonntags ja bekanntlich weniger Verkehr auf den Strassen ist, beschlossen wir, diese Adresse gleich ausfindig zu machen und uns dann in der Nähe einen Schlafplatz zu suchen.

Gesagt, aber nicht so leicht getan. Nach langem Suchen und vielen Interviews von Tankstellenangestellten standen wir endlich vor der richtigen Adresse. Nun kamen wir aber zum schwierigem Teil der Angelegenheit - Schlafplatz !!!

Es gibt Campingplätze, allerdings nur in Durban an der Küste, der Händler ist aber in Pinetown, einem (Vor-) Ort 40 km im Landesinneren. Was nun ???

Im Krisenfall hilft vor allem bei Ralf immer erst mal was essen, also steuerten wir das nächste “SPUR” Restaurant an. Auf dem Parkplatz bekamen wir dann von ein paar Jugendlichen den Tip, es bei Gunther, einem deutschstämmigen Bar- und Restaurantbesitzer zu versuchen. Naiv, wie wir sind, glaubten wir doch tatsächlich, unser Problem wäre gelöst...

Am späten Nachmittag standen wir dann vor besagtem Restaurant mit der Feststellung, daß campen hier leider nicht erlaubt ist. Da auch im Umkreis nichts zu finden war, entschieden wir uns notgedrungen für eine Nacht auf einem ruhigen Betriebsparkplatz mitten in der City. Um all die Nachtwächter nicht zu beunruhigen, improvisierte Ralf ein Bremsenproblem, komplett mit Rad abnehmen usw.

Nach einer eher leidlichen und sehr kurzen Nacht standen wir pünktlich um 8 Uhr am nächsten Morgen im Büro des LR Händlers. Supernett und hilfsbereit, aber leide könne er uns nicht persönlich weiterhelfen. Aber er kennt da wieder jemanden, der es sicherlich kann. Und so kamen wir an die Adresse von Louis Powell aus Pietermaritzburg incl. einer perfekten Wegbeschreibung.

Pietermaritzburg - eine Stadt wie aus dem Bilderbuch oder Der Geburtsort unserer neuen Bremsen

Pietermaritzburg ist laut Guidebook wohl die fünftgrößte Stadt Südafrikas, hat aber den Charme einer ruhigen Kleinstadt. Sie besteht zu 80% aus wunderschön erhaltenen viktorianischen Häusern ( der Rest sind Shoppingmalls - unvermeidlich - und Werkstätten jeder Art ). Man könnte glauben, hier geht der Wettbewerb “Unsere Stadt soll schöner werden” nie zu Ende.

Dank unserer guten Wegbeschreibung fanden wir Louis`Workshop sofort. Er hat sich den Hinterhof von Audrey, einer guten Freundin, komplett als Werkstatt umgebaut. Hier lernt wohl Ralf auch den ersten echten LR Enthusiast kennen, der sich unseres Problems sofort ohne viel zu fragen annimmt.

Unseren Landy auf Scheibenbremsen umzurüsten, scheint für ihn eine echte Herausforderung zu sein. Da sich das ganze aber doch etwas hinziehen wird, konnten wir uns schon mal auf einen längeren Aufenthalt in Pietermaritzburg einstellen. Zum Glück bot uns Audrey an, auf dem Hinterhof zu campen incl. der Benutzung aller Räume im Haus.   

Brrr, es waren bitterkalte Winternächte...

Unsere Bremszangenhalter nehmen langsam Form an, rechts ein Prototyp.

Der Mann der unsere Vorstellungen in Stahl umgesetzt hat. Frank von Colmo Engineering in Pietermaritzburg.

Nach erfolgreicher Umrüstung auf Scheibenbremsen an der Vorderachse beschlossen wir auch gleich, massiv an Gewicht zu reduzieren. Nach nun einem Jahr unterwegs hat sich ziemlich klar herausgestellt, was nötig und was “über” ist. Zunächst wollten wir unsere Scheibenbremskonstruktion aber auf die Probe stellen.

An die Küste, über die Berge und wieder zurück.

Also nahmen wir den Motorway N3 Richtung Durban bergab mit 110 Km/h und bremsten mal heftig. Fantastisch !!! Es presste uns in die Gurte.

Hinter Durban sind wir dann die Küstenstrasse bis nach Illovo Beach gefahren. Nach zwei Übernachtungen in einem fast leerstehenden Holiday Resort und zwei erholsamen Tagen am Indischen Ozean, nahmen wir den Rückweg über eine Gebirgskette. Auf kleinen Strassen, durch dichte Nutzwälder, erreichten wir dann den Qunu Wasserfall. Mit 105 Metern Falltiefe nicht der flachste im Land.

Die Landschaft am Hela-Hela Pass.

Einsames Camp im Wald

Freier Fall für das Wasser am Qunu Fall 

Hier gehts 105 Meter runter, und kein Geländer...

Als wir dann Hela-Hela Pass runter sind (nachdem wir ihn auf der anderen Seite erst mühsam erklommen haben), hieß es dann maximalen Stress für unser Bremsen. Ohne Motorbremse immer wieder runterbremsen.

Das Resultat war überzeugend. Dank innenbelüfteter Scheiben keinerlei Fading, es ist ein ganz neues Gefühl, mit unserem Landy immer und überall anhalten zu können. Wir waren wirklich happy.

Wieder in Pietermaritzburg

Als wir wieder zurück waren, bot uns Louis an, in seinem Haus eine kleine leerstehende Wohnung mit Küche zu beziehen. Von hier aus könnten wir ja dann in aller Ruhe unsere weiteren “Tuningpläne” für unser Auto ausarbeiten. Die Südafrikaner haben in der Regel Riesenhäuser, von denen die Hälfte leersteht.

Da wir keine Möbel haben, mußten wir improvisieren...

Aus Benzinkanistern und Sandblechen lassen sich schnell Regale bauen...

Jetzt wissen wir wenigstens warum viele hier kein Autoradio haben...

Viele Scherben für nichts, unsere erste schlechte Erfahrung in Afrika...

Nach einigen Tagen mußten wir leider feststellen, daß jemand unser altes Blaupunktradio und unseren Airguide-Kompaß wohl dringender brauchte als wir.

Zurück blieben nur eine zerstörte Fensterscheibe in der Fahrertür. Da war sie also, unsere erste schlechte Erfahrung nach über einem Jahr und 15 Ländern !!!

Und das ausgerechnet im beschaulichen Pietermaritzburg. Aber was will man machen, der Einbrecher hat mit einem Schraubenzieher das Seitenfenster aufhebeln wollen und dabei das Glas zerbrochen.

Er hinterließ eine blaue Rollmütze und seinen Schraubenzieher. Witzigerweise ist der Kreuzschlitzschraubenzieher auch noch Made in Germany !

Zwischendurch halfen wir noch einem unserer neuen Freunde seinen Forward Control Land-Rover zu reparieren. Rory veranstaltet Overland Touren von Südafrika nach Mosambik.

Geschafft ! Der Übeltäter ist abmontiert.

Back on the Road. Der Forward Control fährt wieder und unser Landy hat einen kleineren Dachträger.

Damit es uns nicht langweilig wird, hat uns Louis auf die Durbaner Autoshow mitgenommen. Wir waren ziemlich überrascht, uns nicht als Gäste, sondern als Aussteller wiederzufinden. Als die am weitesten angereisten Gäste ernteten wir ziemlich viel Anerkennung.

Die Autoshow in Durban 2004

Und wir waren ein Teil davon.

In den vergangenen Wochen haben wir einige neue Freunde gefunden. Alle sind sehr nett hier und wir hatten eine Menge Spaß.

Einige Wochen später hatte Audrey Geburtstag und lud uns alle zum Offroaden an den Mooi River ein.

Hardcore Offroaden am Mooi River

Louis fuhr mit seinem Chevrolet short Truck aus dem zweiten Weltkrieg, um ihn mal im Gelände auszuprobieren. Nachdem wir uns mit gegrilltem Schaf gestärkt hatten und alle ihre Zelte aufgeschlagen hatten, fuhren wir los.

Das ist Achsverschränkung !!!

Der alte Chevrolet kommt überall hoch...

...und runter.

Unser Convoi kreuzt den Mooi River

Traumhaftes Valley am Mooi River. Leider sind hier alle Bäume Dornenbewehrt.

Die Tage in Pietermaritzburg

Unser Landy soll leichter werden...

Unsere Hauptaufmerksamkeit galt wie immer unserem Landy. Unser Ziel war es, unser Auto leichter zu machen. Es wurde erbarmungslos alles aussortiert, was nicht benötigt wird (und wir staunten, was alles gehen konnte...)

Unser Dachträger wurde gekürzt, und die Reservekanister verkauft. Wir haben jetzt hinten einen Zusatztank mit 40 Litern und vorne auch noch einen Tank mit 45 Litern. Insgesamt können wir so 205 Liter Benzin unterbringen, das erlaubt uns einen Aktionsradius von mindestens 1000 Kilometern.

Unter dem hinteren linken Kotflügel wohnt jetzt ein 40 Liter Wassertank. Somit waren auch die Kanister an den Fenstern überflüssig. Das erforderte wiederum neue Fenstergitter. Da Makrolon in Südafrika unverhältnismäßig teuer ist, machten wir uns Gitter aus Maschendraht und Flacheisen.

Unser Tisch und Stühle wohnen ab sofort im Auto und nicht mehr auf dem Dach.

Das zweite Reserverad wurde seiner Felge beraubt und die Halterung an der Tür entfernt.

Der gesamte Umbau hat uns eine Gewichtserleichterung von mindestens 210 Kilo gebracht. Ausserdem sieht der Landy jetzt auch gleich viel leichter aus.

Glattflächig, leichter, schöner und auch irgend wie professioneller, oder ???

Wieder “On the Road” oder Swasiland wir kommen...

Nach so langer Zeit in Pietermaritzburg hieß es für uns endlich wieder “Leinen los”. Natürlich wollten wir Südafrika nicht verlassen, ohne den Kruger National Park gesehen zu haben.

Da es sich anbot, auf dem Weg dorthin durch Swasiland zu fahren, wählten wir die Route über das bei Deutschen sehr beliebte Wartburg.

Richards Bay:

Von hier aus an der Küste entlang, durch Stanger hindurch bis nach Richards Bay. So sahen wir nach langer Zeit endlich mal wieder den Indischen Ozean (und er war auch noch genauso kalt, wie wir ihn in Erinnerung hatten).

Leider war der einzige Campingplatz in Richards Bay an diesem Wochenende fest in Bikerhand. Um ungestört feiern zu können, haben die das ganze Camp gemietet.

Das Harbourlight Camp:

So zogen wir weiter zu einem Camp, das auf halbem Weg zwischen Richardsbay und Empangeni liegt. Mitten in einem Maisfeld liegt der Campground “ Harbour Light”. Hier fiel uns dann auch wieder ein, daß es in Südafrika ja üblich ist ganze Parzellen zu vermieten. Diese Parzellen sind so groß das bis zu 4 Autos drauf passen. Günstig wenn man teilen kann, ungünstig wenn man allein ist...

So zahlten wir 65 Rand für den Stellplatz und 5 Rand pro Nase. Es gab zwar einen Pool, der aber so dreckig war, daß wir verzichteten. Unsere Nachfrage nach einem kalten Bier wurde belächelt. Die Bar ist schon längere Zeit nicht mehr aufgemacht worden. Nun ja, wenigstens haben wir ausgeschlafen. Da wir von Moskitos belagert wurden (kein Wunder, waren wir doch fast die einzigen Gäste) gingen wir sehr früh ins Bett.

Wir besuchen Swasiland

Der Weg führte uns über die N2 Nationalroad, vorbei am Umfolotzi Game Reserve, bis zum Abzweig nach Golela. Die Grenze war einfach zu passieren. Zwei Formulare ausfüllen, fertig. Für Swasiland wird eine Strassennutzungsgebühr von 5 Rand erhoben (zur Zeit gibt es 8 Rand für einen Euro).

Die Swasis haben eine eigene Währung, der “Emalangeni” verhält sich zum Rand 1:1, ist also einfach handzuhaben. Ausserdem nehmen hier auch alle gerne den Südafrikanischen Rand an.

Das Königreich Swasiland ist eindeutig ärmer als der Nachbar Südafrika. Dafür sind die Leute wieder viel herzlicher und winken.

Uns überkommt auch gleich wieder das Gefühl in “Afrika” zu sein. Wir sehen kaum weiße Menschen und das ist auch gut so.

Auf dem Weg zum Hlane Game Sanctuary

Von der Grenze führte uns der Weg über Nsoko und Big Bend. Nach wenigen Kilometern werben mehrere Ausschilderungen für eine Gamelodge. Der Ausschlag hier anzuhalten war für uns das Schild: “Biltong” zu verkaufen (getrocknetes sehr würziges Fleisch, ein genialer Snack).

Als wir dort eintrafen waren wir angenehm überrascht. Gleich neben dem kleinen Restaurant ist ein Gehege, in dem zwei wirklich grosse Krokodile leben.

So kann man beim Essen in aller Ruhe die Krokos beobachten. Beim Bezahlen nutzten wir auch gleich die Gelegenheit um einen kompletten Satz Münzen für unserern Freund und exmitreisenden Peter zu besorgen.

Das Hlane Game Sanctuary:

Der Besuch war eigentlich nicht geplant, aber da die Strasse eh mittendurch führt fragten wir am Gate mal nach. Der Eintritt ist einmalig mit 25 Rand und die Campübernachtung kostet 35 Rand pro Nase. Das ist nicht viel und schon waren wir drin.

Wir richteten uns im Ndlovu Camp ein, eine blitzsaubere Anlage mit gutem Service. Das Camp liegt direkt an einem Wasserloch und so beobachteten wir auch gleich eine Reihe von Tieren, ganz stilecht mit einem Gin Tonic in der Hand...

Nashörner laufen auf dem Weg...

Dieses Zebra ist nicht vor uns weggelaufen...

Der Mbuluzana fließt durch den Park

Bushroad und sengende Hitze...

So verbrachten wir zwei Tage und zwei Nächte im Park und erfreuten uns an den zahlreichen Tieren. Die knallende Sonne und die Temperaturen von bis zu 39 Grad verstärkten unser “Afrikafeeling” auch noch richtig.

Uns erfreute es auch noch, daß der Sprit hier 10 Cent der Liter billiger ist als in Südafrika. So verließen wir mit vollen Tanks und ein bischen Wehmut Swasiland.

Back into South Afrika

Nachdem wir problemlos wieder in die Republik Süd Afrika einreisen dürften, fuhren wir zielstrebig dem Kruger Nationalpark entgegen.

Zwanzig Kilometer vor dem Kruger Park beendete unser Auto seinen 99999 Kilometer auf dem Tacho. Nun sieht der Tacho aus wie bei einem Neuwagen.

        

Der Kruger National Park

Am Crocodil Bridge Gate erwarteten uns dann zwei Überaschungen. Die erste war, daß die Wildcard ( eine Art Langzeit-Eintrittskarte, die in vielen Nationalparks von Südafrika gültig ist ) nicht mehr nur 10 Tage gültig ist. Die Karte kostet jetzt für uns beide zusammen 1350 Rand, statt wie vorher 1000 Rand, ist aber dafür jetzt ein volles Jahr gültig.

Die schlechte Nachricht war das gerade Public-Holidays sind (also Schulferien) und deshalb alle Campingplätze im Park ausgebucht sind.

Wir fuhren trotzdem in den Park, leider mußten wir den Park so jeden Abend verlassen um auf einem Campingplatz ausserhalb zu übernachten.

Der Park ist ca. 400 Kilometer lang und ca. 120 Kilometer breit. Er ist besser ausgeschildert als die meisten deutschen Innenstädte und hat ein schier unerschöpfliches Strassennetz. Neben den Asphaltstrassen gibt es unzählige kleine Dirtroads die mitten durch den Busch führen.

Nebenstrassen sind Sand- und Schotterpisten

Leberwurstfrucht am Leberwurstbaum. Ist jedoch nicht essbar...

Die Einfahrt zum Park über den Crocodil River

Elefanten kreuzten unsere Wege...

Steinige Flußlandschaft im Süden des Parks

Hornraben im Gras

Warzenschweine die schon fast zutraulich sind

Impalas ebenfalls...

Ein Rotschnabeltoko sitz hier Modell für uns

Natürlich trafen wir auch Giraffen

Gelbschnabeltoko beim Sonnenbaden

In der Übersichtskarte sind die meisten Säugetiere und Vögel, die im Park leben, abgebildet.So war es uns möglich die beobachteten Tiere identifizieren zu können. Nach nur drei Tagen hatten wir schon über 35 verschiedene Tierarten gesehen.

Höhepunkte waren natürlich die “Big Five”. Elefant, Leopard, Löwe, Nashorn und Büffel. Neben unzähligen Impallas und Kudu´s.

Durch die Trockenzeit ist das Gras recht dünn und daher gut einsehbar. Ebenso trafen wir die meisten Tiere in Wassernähe. Es ist erstaunlich das trotzdem der Park ausgebucht ist einem manchmal stundenlang kein anderes Auto entgegen kommt.

Unser Beobachtungsstand im Busch

Einer der vielen Aussichtspunkte im Park

Streifengnu im Grasland

Bei den Tieren kann man Glücklich sein

Susan pirscht sich an einen Gelbschnabeltoko (allerdings erfolglos)

Ein Glanzstar war beim Frühstück zu Gast

Nein, es ist nicht Benjamin Blümchen...

Wir trafen unzählige Meerkatzen unterwegs

Eine seltene Leopardenschildkröte kreuzte unseren Weg

Auch Wasserdurchfahrten gibt es im Kruger Park

Bilderbuchartige Steppenlandschaft, so haben wir uns Afrika vorgestellt

Nach wenigen Tagen entspannte sich die Lage auf den Campingplätzen und wir konnten unsere Reise durch den Kruger Park buchen. Für den Campingplatz werden pro Nacht 95 Rand fällig.

Wir entschlossen uns den Park von Nord nach Süd zu durchqueren.

Landytrouble

Wir hatten schon seit Pietermaritzburg ein neues Geräusch in unserem Getriebe, welches ich aber anfangs einfach wegignoriert habe.

Kurz vor unserem letzten Camp im Süden sahen wir etwas im Busch, ich legte den Rückwärtsgang ein und schon krachte es im Getriebe. Uuups.

Wir erreichten im 4.Gang das rettende Camp. Es hörte sich an, als ob etwas abgebrochen ist, das von den Zahnrädern stetig zermalmt wird.

Im Camp war die Überraschung groß: Das Getriebegehäuse hatte einen satten Riß, fast alles Öl war schon weg. Ich ließ das restliche Öl ab und hatte eine satte Portion Metallspäne in der Hand...

Das ist nicht das was man erwartet wenn man das Öl abläßt...

Der Riß ist nicht zu übersehen, das Foto zeigt das Gehäuse kurz vor der Mülltonne...

Wir hatten zwar ein komplettes Getriebe als Ersatz mit, allerdings vermißten wir einen Dichtring, ohne den es einfach nicht geht. Ausserdem ist ein Camp im Krugerpark nicht der geeignete Platz um “mal eben” den Landy zu strippen.

Da der vierte Gang noch ohne Geräusche funktionierte, beschlossen wir auf dem schnellsten Weg nach Pietermaritzburg zurückzufahren.

Immerhin 860 Kilometer sollte das Getriebe ja wohl noch halten. Ich dichtete den Riß mit Silikon provisorisch ab und befüllte das Getriebe mit neuem Öl (als Land-Rover Fahrer hat man ja eh immer größere Mengen Öl an Bord).

Wir wählten die Route entlang der großen Nationalstrassen um möglichst die ganze Zeit im vierten Gang fahren zu können.

Ärger in Nelspruit

Dummerweise führt die Nationalstrasse 4 aber mitten durch das Städtchen Nelspruit. Als wir die erste Ampelkreuzung erreichten, sprang die Ampel doch glatt auf Rot. Ich entschied durchzufahren, wer weiß schon, ob wir mit dem Getriebe nochmals anfahren können.

Kaum hatten wir die Stadt verlassen, sah ich im Rückspiegel auch schon Blaulichter blinken....

Ich erklärte den weiblichen Polizisten mein Problem und sie beschlossen spontan, daß wir nicht nur die Strafe von 1500 Rand zu bezahlen hätten, sondern auch, daß das Auto in eine Werkstatt abgeschleppt werden muß.

Schöne Bescherung ! Zwei Jungs von einem Wachdienst hatten uns gesehen und übers Handy gepetzt. Der Chef der Wachfirma kam wenig später hinzu.

Er setzte sich sehr für uns ein (Ihm war es wohl peinlich, daß seine Jungs uns verpetzt hatten). Er kennt jemand in Whiteriver, der an Landys schraubt.

Endresultat war , wir wurden statt einer Strafe dazu verdonnert, bei dem Kollegen unser neues Getriebe einzubauen. So folgten wir Roland in seine Werkstatt. An einem steilen Stück auf der Autobahn mußte ich dann in den dritten Gang runterschalten. Ein riesen Knall, alles Öl auf der Strasse, Game over. Zu guter letzt mußten wir eingeschleppt werden. das erste Mal, das unser Landy abgeschleppt werden mußte!

Zweieinhalb Tage in Whiteriver

So gelangten wir an Roland Smart, der, wie hätte es anders sein können, auch die Autos des Wachdienstes wartet und repariert.

Wir fühlten uns gleich gut aufgehoben, Roland ist auch ein Land-Rover Enthusiast und hat mehrere Rover auf dem Hof stehen.

Hier konnten wir in aller Ruhe unser Getriebe tauschen, bei der Gelegenheit wechselten wir auch gleich am Motor den Kurbelwellensimmering und tauschten das Kupplungsdrucklager.

Game over, hier hilft nur noch Abschleppen.

Das Getriebe muß raus, das Ersatzgetriebe wartet schon.

Im Gespräch fanden wir dann schnell heraus, das Roland ein guter Freund von unserem Louis aus Pietermaritzburg ist. Tja die Welt ist klein. Er bastelt gerade an einem Landy, der für den Busch tauglich ist. Dazu hat er einen V8 Motor mit einem Automatikgetriebe kombiniert.

Eine Besonderheit ist das “Indipendent Brake System”. Das heißt, er hat zwei Bremspedale nebeneinander. Eines für die Räder an der rechten Seite, eines für die linke Seite. Das soll bei durchdrehenden Rädern helfen und ermöglicht dem Auto fast wie ein Panzer, auf der Stelle zu wenden.

Ebenso hat er an der Hinterachse Blattfedern oberhalb der normalen Blattfedern angebracht, was sensationelle Federwege verspricht. Einfach genial. Er hat versprochen, mir zu schreiben wie sich dieses Auto fährt. In Deutschland würde man wahrscheinlich sofort in den Knast wandern, wenn man mit diesem Auto beim TÜV vorfährt. Tja da sind die Afrikaner wirklich etwas lockerer. Lucky People !!!

Doppelblattfedern für maximale Achsverschränkung

Roland Smart vor seinem Buschvehikel in Whiteriver

Handbremse als Scheibenbremse

Servolenkung mit Elektrohydraulik, damit die Servolenkung auch dann arbeitet wenn der Motor abgestorben ist .

Nach zweieinhalb Tagen konnte unser Landy als geheilt entlassen werden. Es hatte sich ein Kugellager aufgelöst, und Teile waren zwischen den Zahnrädern durchgezogen worden. Da Kugellagerteile aber sehr hart sind, gab eben das Gehäuse nach.

Nun läuft er fast (Getriebe)geräuschlos. Auf dem Weg nach Pietermaritzburg überdachten wir nochmal unsere Lage und entschieden, das es wenig Sinn macht unser verbliebenes Budget bis auf den letzten Rand auszugeben.

Wieder zurück in Pietermaritzburg

Nachdem wir nun definitiv zum letzten Mal nach PMB zurückgekehrt waren hieß es für alle Abschied nehmen. Aber nur wer geht kann wiederkommen.

Wenn wir die Westküste unter die Räder nehmen werden, kommen wir mit dem Schiff wieder zurück nach Südafrika und starten den zweiten Teil unserer Reise wieder in Durban.

Die Family die uns fehlen wird : Dean, Anett, Mutter Gain und ihre Schwester

Anett arbeitet im In- und Exportbusiness und hat daher hervorragende Kontakte zu Containerspeditionen. Sie machte uns einen Kontakt zu Truetainers in Durban.

Auf nach Durban, oder alles geht schneller als wir wollten...

So rollten wir nach Durban, die 65 Kilometer waren schnell abgespult. Wir trafen Alec von Truetainers in seinem Büro. Er hatte ein wirklich gutes Angebot und wir wurden uns schnell einig. Falls jemand einen Container von Südafrika nach Deutschland verschiffen möchte :

Truetainers international, Alec Chetty, Mail : agc@thrutainers.com Tel: 0027-31-460-4800 Fax: 0027-31-460-4878

Da wir nun den Container gebucht hatten, sind wir noch schnell am Flughafen vorbeigefahren und haben prompt einen günstigen Einfachflug bekommen. South Afrikan Airways wird uns nach Frankfurt bringen.

So war alles an einem Vormittag organisiert, wir haben uns das schwieriger vorgestellt.

Abhängen im Villa Spa Resort in Ilovo Beach

Da es nicht möglich ist direkt in Durban zu bleiben, beschlossen wir wieder an den Ilovo Beach zu fahren. 18 Kilometer von Durban entfernt, hier waren bereits schon einmal auf unserer Testfahrt mit den neuen Bremsen.

Nach 3 Tagen nichtstuen fiel uns buchstäblich die Decke auf den Kopf. Nur am Pool rumlungern ist einfach nicht unsere Welt.

So machten wir uns auf Durban näher zu erkunden.

Sea World in Durban

Wir besuchten das neue Seaworld in Durban. Der Mittelpunkt der gigantischen Anlage bildet ein Schiffswrak in der Mitte. Diese High-tech Haus ist als Schiffswrack getarnt und behebergt die unterirdischen Wege zu den Aquarien. das sollte man gesehen haben. Alles ist liebevoll deckoriert, so das das Gefühl entsteht sich wirklich in einem alten Wrack zu befinden.

Wie ein Schiffswrack ist das High-tech Gebäude in der Mitte geformt, unglaublich...

Frau Spi trifft auf Fisch (Es waren beide geschockt..)

Die Show im Delphinarium ist hinreißend...

Hautnah die Bewohner der Meere treffen...

So verbummelten wir unsere letzten Tage in Südafrika, schwammen nochmal im Indischen Ozean und liefen am Strand.

Wir gönnten uns am vorletzten Abend nochmal ein leckeres Straußensteak mit Rotwein.

Es gab auch noch einiges zu tuen, schließlich wollten wir ja unsere Wertsachen und Kleidung mit in den Flieger nehmen. Also leerten wir unser Aluminiumkisten vom Dach aus und packten um. Der Landy wurde noch kräftig mit Öl eingesprüht damit er uns im Container nicht anfängt zu rosten...

Umraümen und ausleeren unseres Autos, schließlich ist es ja drei Wochen auf See unterwegs

Die vermutlich letzte Gelegenheit die Badehose im freien zu tragen...

Das wird wohl in Deutschland lange Zeit nicht mehr möglich sein.

Leider hatte sich das gute Wetter zu früh verabschiedet und wir standen unsere letzten drei Tage im kalten Regen. So hatten wir uns das wirklich nicht vorgestellt. Na ja, das Wetter in Afrika ist auch nicht mehr das was es mal war...

So freuten wir uns beinahe auf den Tag der Abreise.

Ab in den Container. Einfahren wie in eine Garage...

Der Rest ist schnell erzählt : 12 Stunden Flug und wir standen wieder im kalten, regnerischen Deutschland.

Immerhin hat unsere Reise ja fast 15 Monate gedauert und für uns steht fest : Wir kommen wieder...

eure Afrikatraveller

Susan und Ralf

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