Startseite
Afrika 2003-2004
Unser Reiseweg
Start in Deutschland
Tour de France
Bella Italia
Kalimera Greece
Merhaba Türkye
Welcome to Syria
Ramadan in Jordan
Checkpoint Egypth
Sudanese Roads
Yu yu Ethiopia
Karibu Kenia
Rainy Tansania
Hallo in Malawi
Poor Mosambik
In Südafrika
Back in Germany
Nach 20.000 Km
Resüme Ausrüstung
Resüme der Reise
Contact us / Links
Traveller / Leute
Hallo in Malawi

14.Mai bis 29.Mai 2004 : Malawi : Kostenlos einreisen nach Malawi.

Nach der problemlosen Ausreise aus Tansania staunten wir am Grenzübergang von Kaporo nicht schlecht. Das Visum für 30 Tage gibt es für Deutsche unproblematisch und vor allem kostenlos !!! Auch das Stempeln des Carnets kostete nichts, Wir waren baff.

Von der Grenze nach Karonga

Auf den ersten Kilometern waren wir erstaunt, wie hoch hier in Malawi die Bevölkerungsdichte ist, fast schon wie in Äthiopien sind hier Massen von Leuten auf der Strasse unterwegs. Die Kinder schreien hier aus Leibeskräften “Hallo, hallo, hallo”

Die Asphaltstrasse ist, wenn man von einigen Schlaglöchern absieht, in gutem Zustand. Nach 5 Kilometern erfolgte auch der erste Polizeicheckpoint. Ähnlich wie in Ägypten beantworten wir die Fragen des Woher und Wohin.

Der Polizist konfrontierte uns erstmals mit der Frage : Was hast Du mir schönes mitgebracht aus dem fernen Deutschland ?

Wir boten ihm mal eine tansanische Zigarette an und schon hob sich der Schlagbaum. Merkwürdige Sitten, wir hoffen, daß es nicht durch ganz Malawi so weitergeht...

In Karonge kehrten wir ins Beach Chamber Motel (GPS S09°53”738´und E 033°55”498´) ein. Direkt am Malawisee gelegen bot sich hier die Möglichkeit zu Campen. Für ca. 1,50 Dollar pro Nase und Nacht blieben wir gleich zwei Nächte. Wir entspannten uns bei einem Kuche-kuche Bier und genossen die glutrote Sonne. Da wir nur noch auf 501 Höhenmetern waren, war die Nacht wieder recht warm.

Unsere erste Nacht am Lake Malawi am Strand des Beach Chamber Motels

In Malawi bist Du nie allein, nirgendwo...

Am nächsten Morgen beschlossen wir, noch einen ruhigen Tag in diesem Camp zu verbringen. Mit der Karte und unserem Reiseführer planten wir den weiteren Weg durch Malawi.

Auf nach Livingstonia

Auf der tadellosen Asphaltstrasse spulten wir schnell die 109 Kilometer bis zum Abzweig nach Livingstonia ab. Bei GPS S 10°35”614´und E 034°10”126´ geht die Piste die Berge. Da steht doch tatsächlich ein amtliches Strassenschild an der Bergpiste.

Der Weg zur Missionsstation ist zwar nur 15 Kilometer lang, hat aber recht ansehnliche Steigungen, die sich in 21 Spitzkehren in die Höhe schrauben.

Kaum zu glauben, ein Schild wie an der Bundesstrasse

Die Spitzkehren hatten es wirklich in sich

Nach knapp zweistündiger Fahrt (mit Pausen) erreichten wir dann endlich Livingstonia. Wir bewunderten die imposante Kirche (Die eine Bleiverglasung im Portal hat, das die Ankunft Livingstones auf dem Bergplateau zeigt, leider war die Kirche verschlossen) und das Stonehaus, welches auch als Museum und Guesthouse fungiert.

Leider war auch das Museum verschlossen, aber eine freundliche Frau, die die Küche im Gästehaus betreut, ließ uns dann doch ein.

Das Museum ist recht klein, aber mit allerlei alten Dokumenten und Ausstellungstücken ausgestattet, so das wir einen guten Überblick über die Missionierungsarbeit in Malawi bekamen.

Danach genossen wir einen Lunch im Guesthouse und waren glücklich.

Geschaft, wir sind in Livingstonia...

Die Kirche der Livingstonia Mission auf dem Bergplateau

Das altehrwürdige Stonehouse aus dem Jahre 1904 ist Museum, Gästehaus und Restaurant in einem.

Abenteuerliche Brücken lagen auf unserem Weg

Der Abstiegsweg führte uns lange über Staubpisten und viele Brücken und kleine Ortschaften nach Rumphi. Von hieraus gelangten wir wieder auf die geteerte Strasse nach Süden. Da es schon spät geworden war, entschlossen wir uns, wild zu campen. Das ist in Malawi gar nicht so einfach, überall laufen Leute herum. Kaum ein Landstrich ist nicht irgendwie bevölkert.

Durch einen glücklichen Zufall fanden wir aber dennoch ein ruhiges Plätzchen und hatten eine ruhige Nacht.

Von Mzuzu an der Küste entlang bis Nkhotakota

Der neue Tag führte uns in die “große Stadt” Mzuzu, dort konnten wir das Wunder des Checkumtausches von Travellerchecks in Malawi Kwacha beobachten.

Hier durften wir auch zum ersten Mal auf unsere Reise die Kaufquittung vorlegen. Nachdem zigmal alles geprüft und von verschiedenen Personen unterzeichnet worden war, bekamen wir endlich die begehrten Scheine.

Dann kauften wir in einem Supermarkt ein, der halbwegs gut sortiert war. Unsere Vorräte an Gin und Tonic wurden aufgestockt (Malariaprophylaxe, die Spaß macht) und allerlei leckere Sachen eingekauft. Die Versorgungslage ist hier in Malawi recht gut.

Nachdem wir unseren Landy noch aufgetankt haben (der Liter Super verbleit kostet 94,30 Kwatcha also ca. 70 Eurocent) wollten wir eigentlich weiter nach Nkhata Bay. Dummerweise zweigt die Straße auf einem Berg ab, beide Seiten sind mit Nhkatabay ausgeschildert.

Das das eine Schild Nhkatabay-Stadt und das andere die Nhkata-Bucht meinte wurde uns nach 20 Kilometern klar. Da wir die ganze Zeit bergab gefahren   sind, hatten wir keine Lust den Hügel wieder zu erklimmen.

Im Gummibaumwald

Wir wurden da durch belohnt das die Straße durch einen herrlichen Wald führte. Dieser Wald und die Strasse, das sah aus wie bei uns Zuhause in der Gegend um Leonberg. Bei einer Pause im Wald war die Überraschung groß. Es sind Kautschukbäume, aus denen man den Gummirohstoff gewinnt.

Die Rinde wird abgeschält und der Baum versucht sich selbst zu reparieren und scheidet dabei die Kautschukmasse aus. Diese wird gesammelt und zu Gummiprodukten weiterverarbeitet.

Das könnte doch auch in Deutschland sein, oder ?

Abgeschälter Gummibaum mit Sammelgefäß

Nachdem wir Nkhatabay nun erfolgreich verpaßt hatten, ging es weiter in Richtung der größeren Stadt Nkhotakota. Zwischendrin staunten wir nicht schlecht, die Teerstrasse ist in wirklich gutem Zustand und plötzlich fehlen da 50 Meter Asphalt. Danach geht es in der gewohnten Qualität weiter. So ist es halt in Afrika...

Hier fehlen einfach mal eben 50 Meter Asphalt

In Chintheche machten wir in der Sambani Lodge halt. Bei GPS S 11°51”982´und E 34°09”187´erwartete uns eine gepflegte Anlage direkt am Beach in schöner Lage. Es kann gecampt werden und es stehen auch Chalets zur Verfügung.

Der Preis von 250 Kwacha, also in etwa 2,5 US $ war auch ok. Und uns wurde ein Chalet aufgeschlossen, damit wir Toilette und Dusche benutzen konnten.

Das Restaurant wurde extra für uns geöffnet, leider sind um diese Jahreszeit Gäste hier Mangelware. Zum Lunch hatten wir leckeres Curry, zum Dinner haben wir uns die T-Bone Steaks gegrillt, die wir in Mzuzu gekauft hatten.

Wir nutzten die Gelegeheit und den Wind, auch unsere Wäsche mal wieder zu waschen und zu trocknen. Soll mal einer sagen Reisen wäre keine Arbeit !!!

Wäschewaschen, Abwasch machen, Essen kochen, Auto reparieren, Route planen, Reisen ist wirklich kein Urlaub !!!

Bei dem Wellengang könnten wir uns auch am Ozean befinden, der Malawisee ist aber bloß ein See, wenn auch ein großer.

Unterwegs haben wir mal bei einem Obststand an der Strasse angehalten und uns mit Bananen und Mandarinen eingedeckt. Die Freude war groß, haben wir doch auf Anhieb den Einheimischen-Preis bekommen.

Das war auch nicht weiter schwer, wir haben einfach die gleiche Menge wie unser Vorgänger genommen...

In Nkhotakota selbst hatten wir nichts zu erledigen und sind deshalb einfach durchgefahren.

Von Nkhotakota über Selima nach Sengabay

Auf dem Weg nach Salima stoppten wir noch einmal, um im Sani Beach Resort, welches in unserem Reiseführer als 1 Dollarcamp aufgeführt war, einzukehren.

Als wir dann bei GPS S 13°01”652´und E 34°19”927´ankamen war von einem Dollar pro Nase und Nacht nicht mehr die Rede.

Der Platzwart rief gleich mal 5 Dollar pro Person auf. Das war wieder ein Fall für Susan. Sie verhandelte und verwies immer wieder auf den Eintrag im Buch. Nach kurzer Verhandlung hatten wir unseren Preis von einem Dollar und ein Chalet wurde uns auch aufgeschlossen zum Duschen und für die Toilette.

Nachdem wir einen schattigen und geraden Platz bezogen hatten, gingen wir ins leere Restaurant. Wie schon gesagt gerade ist hier “out of Season”. Das Menue hatte der Platzwart im Kopf, eine Karte gab es nicht.

Der Preis fiel dann pro Essen mit 600 Kwacha auch sehr üppig aus, Susan´s Verhandlungen ließen den Preis dann bis auf 400 Kwacha fallen. Immer noch zuviel, der Durchschnitt liegt bei etwa 250 Kwacha (2 1/2 US $).

Da uns die Lust vergangen war, wollen wir auch nicht mehr über die Preise der Getränke feilschen.

So versuchte sich Susan an dem Rezept für Mandazis, süße Teigklümpchen die in siedendem Öl ausgebacken werden. Ebenfalls kam unser “Verdunstungskühlschrank” zum Einsatz. Wir umwickeln unsere Getränkeflaschen einfach mit Toilettenpaier und machen es naß. Der Wind erledigt dann den Rest.

Mandazi´s, in Öl ausgebackener Teig, schmeckt Pfannkuchen nicht unähnlich, nur eben besser.

Ein weiteres Wunder aus unserer  Bordküche, dank Susan´s Kochkünsten.

In Salima hofften wir auf einen Geldautomaten zu stoßen. Zwar gibt es dort eine große Bank und die hat auch schon eine Kabine für einen Geldautomaten, nur klafft da noch ein Loch in der Wand.

Beim Einkauf im Supermarkt trafen wir dann auf Nicky. Sie hat unseren Landrover gesehen und besitzt selbst auch so ein altes Schätzchen. Ich war verblüfft, mit einer Frau über Land-Rover fachzusimpeln.

Sie kommt aus Südafrika und errichtet in Senga Bay zusammen mit ihrem Mann Mervin eine Lodge direkt am Meer.

Sie empfahl uns das Cool Runnings Camp in Senga Bay.

Auf dem Weg nach Senga Bay kann man den Weg zu Cool Runnings auch wirklich nicht verpassen. Als Logo ist ein knallgelber Smilie gewählt, der unübersehbar auf dem Schild prangt. Hervorragend ausgeschildert gelangten wir wirklich in eine kleine Oase.

Die Lodge / Campsite wird von ein quirligen weißen Frau aus Simbabwe geführt. Für 2,50 Dollar die Nacht blieben wir gerne. Am Abend kamen dann Nicky und Mervin auf ein Bier in die Lodge.

Die beiden sind genauso Land-Rover verrückt wie wir. Es war so klasse, das die beiden uns einluden, ihre Baustelle zu besichtigen und ein paar Tage in ihrem Haus zu verbringen.

Wo Rover sind da lassen sich auch Freunde finden.

Malawian Stile : Veranda mit Blick auf den See...

Von Senga Bay über Mangochi nach Zomba

Nach zwei wunderschönen Tagen machten wir uns auf in Richtung Zomba. Wir bekamen von den beiden den Weg zu unserem nächsten Ziel, zur K-Lodge beschrieben.

Wir folgten der Teerstrasse in Richtung Blantyre , mißachteten den Abzweig nach Monkey Bay und nahmen die nächste Abzweigung nach Golomot.

Der schmale Pfad führt durch ein unscheinbares Dorf. Danach gelangten wir an eine riesige breite im Bau befindliche Strasse. Davon war auf unserer Karte nichts zu finden. Hier immer weiter geradeaus, bis eine T-Kreuzung kommt.

Und wir fuhren in den Sonnenuntergang, als nach 45 Kilometern immer noch keine T-Kreuzung in Sicht kam, wurden wir langsam ungeduldig...

Doch auch die längste Strasse hat mal ein Ende.  In einem Nest ohne Namen (jedenfalls konnten wir keinen erkennen, es war ja dunkel) bogen wir an der T-Kreuzung dann rechts ab.

Auf unserem Zettel stand geschrieben “die dritte Abbiegemöglichkeit links nehmen”. Und genauso fanden wir es dann auch. Im Scheinwerferlicht sahen wir etwas längliches über die Strasse kriechen. Sofort blieben wir stehen und rannten mit der Taschenlampe zurück.

Wir sahen unsere erste wildlebende Schlange auf der Strasse. Etwa 80 cm lang und mindestens 10 cm im Durchmesser. Aus gebührendem Abstand bestaunten wir das Reptil.

Endlich sind wir an der K-Lodge

Nachdem wir den Abzweig gefunden haben, bogen wir ein. Und schon erwartete uns ein gutes Essen, ein kaltes Bier, sowie Lindsey und Greg, die Besitzer der K-Lodge. Bei GPS S 14°10”397`und E 034°59”899´ campten wir für 200 Kwacha pro Nase. Es gefiel uns so gut das wir gleich zwei Nächte dortgeblieben sind.

Dieser riesen Baobab steht mitten im Garten der K-Lodge

Susan hat den alten Baum gleich ins Herz geschlossen...

Auf nach Zomba

Nach einem herzlichen Abschied holperten wir weiter über die etwas schlaglöchrige Teerstrasse. In einer der kleinen Ortschaften machten wir halt, um ein paar Malawische Pommes zu frühstücken. Überall finden sich diese kleinen Essensstände, an denen man Pommes, gegrillte Fleischspieße oder Maiskolben bekommt.

Von Zomba selbst waren wir etwas entäuscht, nirgends ist ausgeschildert, wo man eigentlich zum Zomba Plateau abbiegen muß. So kauften wir noch etwas ein und kehrten der Stadt den Rücken.

Malawische Pommesbude, einfach, schnell, günstig, lecker...

Der Berg wird von einer Wolke gekratzt

Auf dem Weg nach Blantyre

Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg bis nach Limbe und Blantyre. Da diese beiden Städte irgenwie zusammengewachsen sind, ist nicht gleich klar, was wo anfängt bzw. aufhört.

In Limbe sind wir auch gleich zur Mosambikanischen Botschaft gefahren. Bei GPS S 15°48”310´und E 035°03”467´werden gegen 1600 Kwatscha (und nur gegen Kwatscha, Dollar nehmen die erst gar nicht) innerhalb von vier Tagen Visa ausgestellt.

Dazu müssen etwas umständliche Formulare ausgefüllt werden und die Reiseroute anhand von Hoteladressen angegeben werden. Da wir keine Adressen hatten, half uns die Sekretärin mit ein paar Adressen aus...

So bescherte uns die Visabeschaffung ein Zwangsaufenthalt in Blantyre.

Zwischen Limbe und Blantyre liegt ein riesiges Einkaufszentrum, dessen Mittelpunkt ein großer Shoprite Supermarkt bildet. Auch ein Internet-Cafe ist, es arbeitet mit mäßiger Geschwindigkeit und kostet 250 Kwatscha die Stunde.

In Blantyre

In unser Guidebook fanden sich nicht all zu viele Campmöglichkeiten. Eine davon war das Paradise Motel (GPS S 15°45”141´und E 035°00”302´) an der Ausfahrtstrasse nach Mwanza / Mosambik.

An der Rezeption traf uns fast der Schlag, 5 Dollar pro Nacht und Nase. Susan verhandelte energisch und siehe da jetzt kostete es nur noch 3 Dollar und ein Raum zum Duschen wurde auch aufgeschlossen.

Der Einkaufsbummel in Blantyre Stadt war wirklich lustig, die Leute sind sehr zu späßen aufgelegt. Auch das Handeln macht riesen Spaß.

Trotzdem schauten wir noch mal beim hiesigen Shoprite Supermarket rein um ein paar Konserven für Mosambik einzukaufen.

Auf dem Parkplatz trafen wir dann auf einen holländischen Toyota Landcruiser mit Zebrastreifen. Peter und Nicoline aus Noordwijk / Holland die in 365 Tagen von Noordwijk nach Cape town unterwegs sind.

Da die beiden noch keine wirkliche Idee wo sie heute Nacht stehen wollten, so  nahmen wir sie mit ins Paradise Camp.

Wir waren erstaunt, machten die beiden doch ähnliche Erfahrungen wie wir.

Da die beiden auch nach Mosambik wollten, beschlossen wir gemeinsam am nächsten Tag die Grenzüberquerung in Angriff zu nehmen.

Malawi war schon eine Reise wert.

ONE LIFE. LIVE IT